Linie 16 – eine Bahn mit Geschichte
Wer am Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt steht, kann die Ankunft und Abfahrt der Stadtbahnen der Linie 16 beobachten. Meist, auch an den Wochenenden, ist die 16 sehr voll. Doch wissen die vielen Fahrgäste auch, dass sie sich an einer verkehrsgeschichtlich sehr interessanten Stelle unserer Stadt befinden? Nicht weit von hier, am Ubierring, verlassen die aus Bonn oder Wesseling kommenden Bahnen das Rheinufer und machen sich auf den Weg durch die Kölner Innenstadt. Dabei haben die Bahnen noch bis 1978 den Ubierring links liegen gelassen und sind bis zur Hohenzollernbrücke gefahren. Dort in der alten Wartehalle neben dem Kölner Hauptbahnhof stieg man letztendlich ein und aus. Die Linie 16 – eine Bahn mit Geschichte – reizt uns, auf Entdeckungsreise zu gehen.
Über 44 Kilometer Vielfalt
Die Stadtbahn-Linie 16 verbindet den Kölner Norden mit Bad Godesberg in Bonn. In Niehl an der Sebastianstraße beginnt der Linienweg, der über 44,3 Kilometer bis zur Stadthalle in Bad Godesberg führt. Hierbei fahren die Bahnen auf der „langen 16“ insgesamt 50 Haltestellen an und sind nicht weniger als 85 Minuten unterwegs. Ein verkürzter Linienweg allein auf Kölner Stadtgebiet führt die „kurze 16“ bis Wesseling, womit eine Taktverdichtung in Köln erreicht wird. 24 Haltestellen befinden sich auf Kölner Stadtgebiet, 19 auf dem der Bundesstadt Bonn. Der Rest zählt zu den Gemeinden im Umland. Die Linie 16 ist wirklich eine interkommunale Verbindung.
Am Chlodwigplatz stehend können sich Ausflügler entscheiden, ob sie die Linie 16 in Richtung Bonn oder in Richtung Niehl erkunden wollen. Auch bei der alltäglichen Nutzung fahren die wenigsten Fahrgäste über den gesamten Linienweg; es ist ein ständiges Kommen und Gehen. In Richtung Bonn sind es noch 35 Haltestellen bis zur Stadthalle in Bad Godesberg. Eine knappe Stunde ist man hierfür unterwegs. Im Sommer bei Sonnenschein bietet die Fahrt Blicke über die weite Landschaft des Rheintals mit Kohlfeldern und in der Ferne zu erspähenden Reitern. Die Pferdeställe um Rodenkirchen und Weiß sind nicht weit. Aber auch die Industrieanlagen auf der dem Rhein zugewandten Seite prägen das Bild. Vor allem in den dunklen Tagesabschnitten zeichnen sich hier die Neonröhren der Raffinerie- und weiteren Chemieanlagen skulpturengleich ab.
In Richtung Niehl ist die Fahrt kürzer. Vom Chlodwigplatz aus sind es noch 14 Haltestellen. Die knapp halbstündige Fahrt führt zu einem nennenswerten Teil durch den Kölner Innenstadttunnel. Dafür wird man dann später in Niehl belohnt, wenn man Zeit für einen Fußweg hat.
Im Kölner Stadtbahn-Netz ist die 16 umfangreich verknüpft. Mit sieben weiteren Stadtbahn-Linien teilt sie sich Abschnitte ihres Schienenweges. Die meisten Linien begleiten die 16 jedoch nur kurz über wenige Haltestellen. Allein die Linien 17 und 18 mit sieben bzw. acht gemeinsamen Haltestellen laufen über einen längeren Abschnitt parallel. Die restlichen vier der insgesamt zwölf Stadtbahn-Linien der KVB kreuzen die Linie 16 immerhin. Am Neumarkt können die Fahrgäste über wenige Treppen und Rolltreppen in die Bahnen der 1, 7 und 9 umsteigen. An der Haltestelle „Amsterdamer Straße/Gürtel“ ist die Linie 13 mit der Linie 16 verknüpft.
Ausflug nach Bonn
Führt die Neugier nach Bonn, so steht eine interessante Fahrt über Land an. Vom Chlodwigplatz aus fährt die Bahn noch ein Stück geradeaus, um dann über die Rheinuferstraße zu kreuzen und scharf nach rechts abzubiegen. Hier hält sie schnell an der Haltestelle „Schönhauser Straße“, die erst vor wenigen Jahren neu gestaltet wurde. Direkt daneben der Rhein und ein kastenförmiges Gebäude (das ist ein Pumpwerk der Stadtentwässerungsbetriebe) der Wasserwirtschaft. Abends leuchtet das in verschiedenen Farben, die den Pegel des Rheins kennzeichnen. In Marienburg geht’s dann schon wieder etwas weiter ins Land hinein, der Rhein bleibt aber in der Nähe.
Wer hier abends oder früh morgens fährt, der entdeckt in Godorf und Wesseling zahlreiche Industrieanlagen, die sich durch ihre Beleuchtung aus der dunklen Umgebung herausheben. Hier produziert unter anderem die Shell-Raffinerie Kraftstoffe für verschiedene Einsatzzwecke. So sollen zum Beispiel rund 20 Prozent des in Deutschlands Straßenverkehr benötigten Benzins und Diesels hier aus Rohöl gewonnen werden. Auch der Godorfer Hafen, um dessen Erweiterung lange Zeit gestritten wurde, ist hier beheimatet. Direkt daneben die dann doch nicht angetastete Naturlandschaft.
Auf der anderen Seite liegt lang und flach das Rheintal mit seiner Landwirtschaft. Vor allem wird hier Kohl angebaut, aber auch anderes Gemüse. Der Rhein hat durch seine Überflutungen immer wieder fruchtbares Substrat ausgebreitet und der nach der Eiszeit gebildete Lehmboden war seit jeher eine gute Grundlage für die Versorgung der Menschen in Köln und Bonn. Auf einigen der alten Höfe haben inzwischen wieder Pferde Einzug gehalten. Diese werden aber nicht mehr vor den Pflug gespannt, sondern dienen der Freizeitbetätigung.
Südlich von Wesseling wachsen inzwischen verschiedene Ortschaften zusammen. Hier wollen viele Familien in landschaftlich reizvolle Umgebung nah den Städten Köln und Bonn wohnen. Morgens stehen sie an beiden Seiten der Haltestellen und nutzen die Bahnen der Linie 16 für ihre alltäglichen Wege zur Arbeit und Ausbildung, später zum Einkaufen und für den Besuch von Kultur und Sport.
Dann wird es schnell wieder urbaner. In Bonn reihen sich die Bahnen der Linie 16 in die Reihe weiterer Bahnen ein. Zunächst trifft die Linie auf die Linie 18, auch aus Köln kommend, am Hauptbahnhof geht es dann so zu wie am Kölner Neumarkt. Oben lässt sich in Ruhe ein Einkaufsbummel genießen. Einkaufsmeilen voll wie die Hohe Straße und Schildergasse in Köln kennen die Bonner nicht.
Wer jedoch lieber in die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland eintauchen möchte, kann direkt mit der Linie 16 vorfahren. Er lässt die Bonner City hinter sich und steigt in der U-Bahn-Haltestelle „Heussallee/Museumsmeile“ aus. Hier führt ein kurzer Fußweg direkt in das über der U-Bahn befindliche Foyer des eintrittsfreien Museums. Zurzeit wird dort unter anderem eine Ausstellung über „die Deutschen und das Auto“ angeboten. Man blickt zurück in die Zeit der Automobilisierung und auf die Anfänge alternativer Verkehrspolitik.
Ist das Wetter aber so angenehm, dass Licht und frische Luft gewünscht sind, sollte der Ausflug auch bis zum Ende des Linienweges führen. Im Stadtpark Bad Godesberg lässt es sich verweilen und dabei die Großstadt vergessen. Dabei kann man auch die gründerzeitliche Architektur bewundern, die den Zweiten Weltkrieg und die darauf folgenden Zeiten überstanden haben. Die Bahnen der Linie 16 bringen Sie zu all diesen Zielen. Dabei muss niemand einen Parkplatz suchen und sich auf den Straßenverkehr konzentrieren.
Ausflug nach Niehl
Bringt die Entdeckerlust den Ausflügler vom Chlodwigplatz aus in Richtung Norden, dann durchquert er zunächst die komplette linksrheinische Innenstadt mit all ihrem Großstadttrubel. An vielen der passierten Stellen kommen die Kölner mehr oder weniger häufig vorbei. An der Haltestelle „Kinderkrankenhaus“ auf der Amsterdamer Straße sollte man jedoch einmal aussteigen, um den Botanischen Garten und die benachbarte Flora aufzusuchen. Nach wenigen Schritten erreichen Ausflügler die ersten Gewächshäuser. Bei eher ungemütlichem Wetter kann das bereits eine Abwechslung bieten. In schöneren Wochen bietet sich die Terrasse der neu eröffneten Flora an. Allein die Architektur des Gebäudes mit dem wiederhergestellten Tonnendach ist sehenswert. Früher kostete der Besuch der Flora Geld – so liefen innen diejenigen um die Beete, die sich den Eintritt leisten konnten. Draußen entlang des Zauns spazierten die, die sich den Eintritt nicht leisten konnten und genossen die Gärtnerkunst auf ihre Weise. Der gusseiserne Zaun steht heute noch, doch zum Glück sind die Tore für alle geöffnet.
Weiter in Richtung Norden wird nach wenigen Minuten die Endhaltestelle in Niehl erreicht. Wer hier aussteigt, empfindet zunächst einmal keinen besonderen Reiz. Direkt links die steile Mauer der höher gelegenen Autobahn. Auch die Haltestelle sieht “normal“ aus. Doch ein Fußweg weiter nach Norden, entlang der Sebastianstraße, weg von der Autobahn und Stadtbahn, führt durch die kleine Einkaufsstraße mit einigen historischen Backsteingebäuden.
Fast wie auf dem Dorf steht hier auch die Kirche Alt Sankt Katharina. Hier trifft man dann auch wieder auf den Rhein. Der Blick nach Norden zeigt die Anlagen des Autobauers Ford – ach, wieder einmal etwas mit Auto –, der Blick nach Süden führt entlang des Niehler Damms. Hier kann man so gut laufen, als sei man nicht mitten in einer Großstadt.
In der City
In der City müssen die Bahnen auf der Linie 16 dann wahrhaft viel ertragen. Hier drängen sich Fahrgäste und an Tagen wie den Samstagen vor Weihnachten kommen nicht alle mit der nächsten Bahn mit. Was ein Verkehrsträger ist, zeigt sich buchstäblich zwischen Barbarossaplatz und Ebertplatz.
Hier im Innenstadttunnel deckt sich der Linienweg der 16 zwischen den Haltestellen „Poststrasse“ und „Appellhofplatz“ auch mit dem der Linien 3, 4 und 18. Die Linie 18 begleitet auch länger nach Norden, zwischenzeitlich kommen die Bahnen der Linie 5 hinzu. Teilweise im Minutenabstand durchfährt eine Stadtbahn den Innenstadttunnel. Ist eine verspätet oder hat eine Störung, haben auch die Fahrgäste der anderen Bahnen das Nachsehen.
Die Linie 16 ist auch ein Stück des „Rückgrates ÖPNV“ in Köln. Die Linien 1, 7 und 9 – also jene der stark ausgelastetem Ost-West-Achse – queren am Neumarkt oberirdisch den Linienweg der 16. Über ein paar Treppen und Rolltreppen können die Fahrgäste umsteigen. Weiter im Norden quert die „Gürtelbahn“-Linie 13 an der Haltestelle „Amsterdamer Straße/Gürtel“. Mit den beiden weiteren Ost-West-Linien 3 und 4 teilen sich die Bahnen der Linie 16 einen Teil der Strecke.
Begleitet wird die 16 auch durch die weiteren Linien im Kölner Stadtbahn-Netz. Meist verlaufen die anderen Linien nur auf kurzen Abschnitten über die selben Schienen. Mit den Linien 17 und 18 teilt sich die Linie 16 noch die meisten Haltestellen. Aber eine eigentliche „Schwester“, so wie es die 3 und 4 oder die 12 und 15 sind, hat die 16 nicht.
Mit den Haltestellen „Barbarossaplatz“, „Neumarkt“, „Dom/Hauptbahnhof“, „Breslauer Platz“ und „Ebertplatz“ fahren die Bahnen der Linie 16 fünf der zentralen Knotenpunkte Kölns an. Von hier aus gelangen die Menschen zur Arbeit oder Ausbildung, zu den Einkaufsmeilen und Kultureinrichtungen oder steigen einfach in eine der weiteren Linien des Nah- und Fernverkehrs um, um weitere Ziele zu erreichen. Sicherlich haben die Planer in der Kaiserzeit des ausgehenden 19. Jahrhunderts nicht in diesen Dimensionen gedacht, als sie sich auf den Weg machen, um mit der „Rheinuferbahn“ eine neue Eisenbahnverbindung zu schaffen.
Die Rheinuferbahn – Verbindung in die Geschichte
Seit 1905 verbindet die Rheinuferbahn die Städte Köln und Bonn auf dem kürzesten Weg. Ihre rund 25 Kilometer lange Strecke verläuft vollständig zweigleisig in direkter Rheinnähe, lediglich zwischen Marienburg und Sürth weicht sie etwas von der Uferlinie ab. Damit zählt diese Eisenbahnverbindung zu den drei Eisenbahnstrecken, die beide Städte verbindet und war zugleich eine der ersten elektrifizierten Schnellbahnstrecken überhaupt.
Anfänglich als Weg für den Güterverkehr genutzt, kam sehr schnell ab 1906 der Personenverkehr hinzu. Bei ihrer Planung nutze man Erkenntnisse aus dem Bau und Betrieb der zuvor eröffneten Vorgebirgsbahn, baute die Strecke recht schnell um. Anders als die Linie 18, die auf der Vorgebirgsbahn über Brühl und Hürth geführt wird, wird die Linie 16 auf der Rheinuferbahn nicht durch eingleisige Streckenabschnitte behindert.
Die Rheinuferbahn ist vor allem aber eine der interessantesten Schienenstrecken in Deutschland: Sie hat mit der KVB, der Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) und den Stadtwerken Bonn (SWB) drei Eigentümer, sie wird an beiden Enden als Straßenbahninfrastruktur und auf dem langen mittleren Stück als Eisenbahninfrastruktur betrieben und der auf ihr stattfindende Stadtbahn-Verkehr wird in Kooperation von KVB und SWB gefahren. Und die Rheinuferbahn ist dennoch nicht einfach mit der Stadtbahn-Linie 16 der KVB und SWB gleichzusetzen, auch wenn sie heute einen Großteil deren Linienweges ausmacht.
Eine Erweiterung fand die Rheinuferbahn auf Kölner Seite ab 1927, als sie bis zur Mülheimer Brücke und später noch bis zur Hohenzollernbrücke – neben dem Kölner Hauptbahnhof – geführt wurde. Seit 1978 ist die Strecke am Ubierring mit dem Kölner Straßenbahnnetz verknüpft. Auf Bonner Seite fand eine Verknüpfung mit dem dortigen Straßenbahnnetz über den Hauptbahnhof statt. Heute fahren auf der Rheinuferbahn die Bahnen der Linie 16, deren Endhaltestellen in Köln-Niehl (Sebastianstraße) und in Bonn-Bad Godesberg (Stadthalle) liegen. Die Linie 16 ist aber weitaus mehr als die Rheinuferbahn. Gerade das macht sie spannend.
Kurz oder lang – in Zukunft häufiger?
Köln wächst und auch sein direktes Umland wächst. Genauer gesagt: Die Einwohnergröße in den Städten und Gemeinden nimmt zu. Im südlichen Saum um Köln finden viele Familien ihre neue Heimat, weil hier geeignete Grundstücke noch erschwinglich sind. Dabei können sich die alltäglichen Wege im Beruf und in der Ausbildung sowohl in Richtung Köln als auch Bonn orientieren. Von Vorteil ist dabei, dass die Stadtbahn schon „vor Ort“ ist. Der Gründungsgedanke der Rheinuferbahn lebt also fort.
In anderen „suburbanen“ Räumen, also städtisch überprägten ländlichen Regionen, gibt es nur die Straße und die Bevölkerung muss lange für eine Schienenanbindung kämpfen. So ist es etwa „direkt gegenüber“ auf der anderen Rheinseite, wo das Stadtbahnnetz in Zündorf endet und bereits die Menschen in Lülsdorf, Ranzel und Niederkassel in das Auto „gezwungen“ werden. Dabei kostet jeder Pkw im Haushalt spürbar Geld und gerade die Häuslebauer wollen gerne auf den Zweitwagen verzichten. So gesehen kann man mit der Linie 16 in Godorf, Wesseling und an anderen Orten – trotz der nahen Autobahn – richtig Geld sparen.
Sparen wollen die Menschen südlich Kölns jedoch nicht an der Qualität und Quantität des Stadtbahnverkehrs. So wird etwa die Qualität der Fahrgastinformation mit modernen elektronischen Anzeigern nachziehen und wird an verschiedenen Haltepunkten eine informelle Einbeziehung des Busverkehrs geschaffen werden müssen. Da die Bahnen auf der Linie 16 häufig sehr voll sind und später einsteigende Fahrgäste von einer Sitzplatzqualität nur träumen können, haben sich Menschen von Godorf bis Wesseling erfolgreich dafür eingesetzt, den Takt auf der Strecke zu verdichten. Ab dem 10. Dezember 2017 fahren mehr Bahnen.
Was wird zukünftig die „kurze“ und die „lange“ 16 sein? Das bleibt zunächst abzuwarten. Es mag sein, dass in einigen Jahren kein Unterschied im Fahrplantakt bis Rodenkirchen, Godorf, Wesseling, Urfeld, Uedorf und Hersel mehr besteht und die wachsende Region hier noch stärker zusammenwächst.
Bilder
Stephan Anemüller
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Bis 1978 fuhr aber die KBE bis Dom/HBF (Rheinufer), nicht die Linie 16. Diesen Streckenstrang abzubauen, war ein großer Fehler. Man hätte sie sogar weiterführen und an die Mülheimer Brücke anbinden müssen. Es ist auch falsch, daß die Strecke erst 1978 am Ubierring an das Netz angebunden wurde. Die Linie 16 fuhr vor der Streckenänderung nach Rodenkirchen (Wendeschleife am Gymnasium) und teilte sich die Strecke zwischen Ubierring und Rodenkirchener Brücke mit der KBE
Hallo Daniel Haberkann,
es geht ja um den Personenverkehr auf der Verbindung Köln – Bonn. Richtig ist, dass dieser früher von der KBE betrieben wurde und ab 1940 bis zur Hohenzollernbrücke / zum Hauptbahnhof führte. Zuvor, ab 1927, führte die Strecke sogar bis zur Mülheimer Brücke. Doch dies geschah ohne eine besonders geeignete Anbindung an das Straßenbahnnetz in Köln. Erst 1978, mit der Umstellung auf den Stadtbahn-Betrieb, wurde die Relation Köln – Bonn über den Ubierring mit dem KVB-Netzt verknüpft und seither sind verschiedene große Umsteigepunkte praktikabel nutzbar. Das heißt nicht, dass es nicht zuvor schon eine Linie 16 im Straßenbahn-Betrieb gegeben hat.
Beste Grüße
Stephan Anemüller
Die Linie 16 ist aber bevor sie nach bonn fuhr thielenbruch bis rodenkirchen gefahren
Wisnewski
Absolut richtig! Bis 1978 ist sie zwischen Thielenbruch und Rodenkirchen gefahren.
Viele Grüße, Carola
Hi, ich habe meine Erfahrungen mit fahren in Linie 16 in einem buch gezeichnet und ist schon dieses Jahres veröffentlicht! Das Buch heißt „Urbahn Sketching“ und 100 seten S/w, 10€ beim Amazon oder BoD.de
fotos kann man auf meine hompage: mooliheim.com schauen.
Es wäre schön, wenn die Eilzüge aus KBE-Zeiten wieder eingeführt würden.
Hierzu könnte eine neue Linie geschaffen werden, ich nenne sie hier „E 16“. Diese E 16 würde zwischen den Hauptbahnhöfen Köln und Bonn pendeln und auf der Rheinuferbahn nur in Wesseling halten.
Diese E 16 würde bewusst im Wettbewerb mit dem Regionalverkehr auf DB-Gleisen stehen und dort — hoffentlich — zur Erhöhung der Zuverlässigkeit beitragen.
Gegebenenfalls müssten auf der Rheinuferbahn hierzu die Blockabstände verringert werden
Zur Ergänzung: Auf KBE bzw. SWB eigenen Gleisen würde diese Linie E 16, wie alle anderen Bahnen an jeder Station halten, beschleunigt würde sie nur auf HGK-Gleisen fahren.
Rheinuferbahn war schöner denke da nur an die silberpfeile und vor allen Dingen war die kbe pünktlich, was die kvb leider nur selten schafftkvb
Alles in allem ein rückschritt
Danke für den sehr schönen, ausführlichen und informativen Blog-Beitrag.
Was allerdings etwas zu kurz gekommen ist, ist die Zukunft dieser Bahnverbindung. Bis zur Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn muss sich die Linie 16 durch den dauerhaft überlasteten Innenstadt-Tunnel quälen. Gibt es aufseiten der KVB Konzepte, wie der vor allem im Berufsverkehr auftretenden Überlastung des Innenstadttunnels und der Bahnen der Linie 16 kurzfristig begegnet werden kann? Zwar gibt es seit dem neuen Fahrplan verlängerte Fahrten der Linie 16 bis nach Wesseling, allerdings hat sich die Taktdichte an Wochentagen zu den Rush-hour-Zeiten nicht geändert. Es ist völlig unverständlich, dass sich eine Großstadt wie Köln auf der wichtigen und stark nachgefragten Nord-Süd-Verbindung in Stoßzeiten lediglich einen 10-Minuten-Takt „leistet“.
Es scheint aus heutiger Sicht ohnehin ein großer Fehler gewesen zu sein, die oberirdische Streckenführung der Rheinuferbahn am Rhein entlang bis zum Kölner Hauptbahnhof abzuschaffen. So entfiel eine direkte und vor allem schnelle Bahnverbindung in der Relation Köln-Hauptbahnhof und Köln-Süd. Gibt es stichhaltige Gründe – außer der im Beitrag erwähnten Anbindung an das Kölner Straßenbahnnetz –, wieso eine dermaßen gute Streckenverbindung aufgegeben wurde?
Es wäre zur Steigerung der Qualität der Linie 16 sicher auch nicht schlecht, wenn dort moderne Bahnen zum Einsatz kommen könnten – mit im Winter beheizten und im Sommer klimatisierten Waggons. Auf diese Weise würden sicher mehr Berufspendler und andere Passagiere zum Umstieg weg vom klimaschädlichen Autoverkehr hin zum klimaschonenden ÖPNV motiviert.
Hallo G_Hecl,
vielen Dank für die Rückmeldung zu meinem Porträt der Linie 16!
Leider fehlen uns die Möglichkeiten, vor Fertigstellung der durchgehenden Nord-Süd Stadtbahn – und somit der Entzerrung im bisher einzigen Innenstadttunnel durch einen zweiten Tunnel – die Qualität signifikant zu verbessern. Gleichwohl ist die Linienführung der Linie 16 über Chlodwigplatz, Barbarossaplatz und Neumarkt sehr sinnvoll, weil hierdurch viele innerstädtische Ziele direkt angefahren werden.
Wir werden in den nächsten Jahren die gesamte Stadtbahnflotte erneuern. Hierbei kommen sehr moderne Fahrzeuge auf die Schiene. Aber, obwohl sie bereits in die Jahre gekommen sind, sind die Bahnen der Linie 16 wesentlich zuverlässiger als andere Serien z. B. im Niederflurnetz.
Beste Grüße
Stephan Anemüller
Qualität hat halt ihren Preis. Und die Plastikbomber von Bombardier sind einfach nur billig. Sorry, aber als Fahrgast fahre ich lieber mit einem B80S oder B100S als mit einem K4000 oder K4500, wobei letzterer schon eine deutliche Verbesserung gegenüber dem K4000 ist. Ab Tempo 50 vibrieren die Fahrzeuge so unheimlich, dass man manchmal das Gefühl hat, sie würden jeden Augenblick auseinanderfallen. Ich halte überhaupt die Einführung der Niederflurlinien und die damit verbundenen Nachteile eines Netzes mit verschiedenen Einstiegshöhen für den größten Fehler, den man im Kölner ÖPNV-Netz gemacht hat. Nur ein zurück wird es so bald wohl leider nicht geben, obwohl es viele gute Gründe für Hochflurfahrzeuge gibt. Schade ist auch, dass der Stadtbahnwagen B nicht mehr weiterentwickelt wird. Der Wagenkasten ist ja immerhin so gut, dass die 2100er Fahrzeuge nun zweiterstellt werden, Ich glaube kaum, dass sich dies bei den Bombardierfahrzeugen lohnt. Zumal es dort auch regelmäßig reinregnet.
Bin absolut deiner meinung !!!
Wobei man muss natürlich auch sagen, dass es überhaupt kein B“80″S gibt. Das einzige was in Köln mit 80 läuft und ein B-Wagen ist, ist der B80D (22er/23er)!
Hier mal eine Liste:
Drehstrom (22er/23er): 80 km/h (die halten sogar noch ein wenig mehr aus)
Schaltwerk (20er/24er(ex 21er): 100 km/h (sind durchaus in der Lage noch schneller zu fahren!)
Chopper (Thyristor) (93er (SWB)): 100 km/h
Chopper (IGBT) (ZE Bonn ex. 70er B100S): 80 km/h
Ich hab außerdem eine Frage:
Ich habe gehört, dass manche 20er elektronisch auf 75-80 km/h abgeriegelt sind. Wieso denn eigentlich?
Liebe Grüße
Hallo Felix,
hier erkundigen wir uns mal beim Fachbereich. Viele Grüße, Kristina
Hallo Felix,
die Geschwindigkeiten von 100Km/h wären eh nur auf einem kleinen Teil unseren EBO Strecken zulässig.
Da unsere Haltestellenabstände aber sehr kurz sind lässt sich diese 100km/h nur für kurze Zeit erreichen.
Der Zeitgewinn im Vergleich zu 80km/h beträgt damit nur 3 bis 4 Sekunden pro Haltestelle. Der Verschleiß
an Motoren, Getrieben, Schaltwerken und Bremsen steigt jedoch um ein vielfaches. Aus betriebswirtschaftlichen
Gründen wurde deshalb, auf die 100km/h verzichtet. Viele Grüße, Kristina
Die Linie 16…eine Bahn die mich besonders dadurch in ständiger Erinnerung habe weil ich viele Stunden meines Lebens damit verschwendet habe auf sie zu warten. So habe ich nun auch mal wieder Zeit mich hier zu beteiligen. Alaaf…es ist Rosenmontag und ich auf meinem Weg zur Arbeit. Die KVB feiert auch und rationalisiert ein paar Bahnen weg…
Ich komme aus der Ukraine und war den letzten Frühling zu Besuch bei meiner Tochter in Köln. Meine deutschen Freunde leben in Bonn und ich konnte sie am Wochenende mit der Linie 16 erreichen. Diese kleine Reise aus Köln nach Bonn mit der Strassenbahn hat mir immer Spass gemacht. Ich konnte die schönen Landschaften bewundern und in meine Gedanken sinken.
Technisch gesehen ist die „Kleine“ Schwester der 16 ja die 17, da die 16 ja die Haltestellen zwischen Sürth und Schönhäuser Straße sowie Chlodwigplatz ja mit der Linie 17 teilt. Die 17 ist außerdem nur Bonner Wall, Kartäuserhof und Severinstraße ohne die 16.
Grüße, T
Hey little sister … 😉
Die 16 fährt viel zu selten, tagsüber ist das ärgerlich aber abends wird wirklich unmöglich! Wie schon jemand hier früher kommentiert hat: wieso kann sich so eine Stadt wie Köln einen dichteten Takt nicht leisten?
Unser Ziel ist es erst einmal wieder zum normalen Fahrplantakt zurückzukehren. Eine höhere Taktung im Kölner Stadtgebiet ist derzeit leider nicht möglich. Das haben wir hier genauer erklärt: https://blog.kvb-koeln.de/rush-hour-in-der-innenstadt-mehr-bahnen-sind-aktuell-nicht-drin. VG Carola
Die 16 fährt oft sonntags wenn im ahf steht, bis Sürth sogar bis Bad Godesberg Stadthalle. Wieso ist das so? Die Live-Abfahrzeit sagt, dass sei immer so.
Welche Fahrten sind das denn konkret (Abfahrtshaltestelle, Uhrzeit)? VG Carola
Fast ganzen Sonntag, wenn im ahf steht nur bis Sürth, steht auf den Bahnen Bonn Bad Godesberg und in der Live-Abfahrzeit auch.
Gucken wir uns mal an!
Gruß
Markus
Ich korrigiere mich. Die Live-Abfahrzeit sagt, dass jede zweite in Sürth endet. (Ich glaube wenn sich der Kurs anmeldt springt das um.) Aber das war diesen Sonntag nicht so und auch schonmal an einem Samstag, wo die Bahnen auch bis Bonn anstatt nur bis Wesseling gefahren sind.
Mit freundlichen Grüßen
Danke für die Info. Wir schauen uns das an. VG, Kristina
Die 16 fuhr in den letzten Wochen häufiger am Wochenende im 10 bzw. 15-Minuten-Takt zwischen Köln und Bonn, um die Sperrung der linken Rheinstrecke der Deutschen Bahn und das erhöhte Fahrgastvolumen zwischen Bonn Hbf. und Dom/Hbf. zu kompensieren, quasi als Ersatzbahn für die Pendler von RE5 und RB48