Mit EMAS immer besser für Klima und Umwelt

Die KVB hat ihre Umwelterklärung 2024 veröffentlicht.

Vorausgegangen ist die erneut erfolgreiche Revalidierung. Die Erklärung weist unter anderem verschiedene Kernindikatoren aus: So arbeitet die KVB mit einem Energieverbrauch von 0,20 Kilowattstunden (kWh) je Personen-Kilometer (Pers-km) energieeffizient und verbraucht lediglich 0,04 Liter Wasser je Pers-km.
Durch das gesamte Unternehmenshandeln fallen lediglich 16,33 Gramm Abfall je Pers-km an.
 
Immerhin 241.997 Quadratmeter (m2) Fläche der insgesamt 791.597 m2 sind naturnah gestaltet. Die Öffentlichkeit achtet vor allen auf die Emissionen in die Luft: Die KVB emittiert insgesamt 21,12 Gramm Kohlendioxid (CO2) und 0,02 Gramm Stickoxide (NOx) je Pers-km. Aktualisierte Umwelterklärung 2024

Bemessungsgrundlage für die Ermittlung dieser Kernindikatoren ist die Anzahl der Fahrgäste und die Verkehrsleistung in Personen-Kilometer. Im Jahr 2023 – dem in 2024 geprüften Jahr – waren es insgesamt 235,80 Millionen Fahrgäste und 1.247,00 Personen-Kilometer.
 
Seit über 25 Jahren kontinuierliche Verbesserung auf freiwilliger Basis

Der Schutz unseres Klimas und unserer Umwelt ist eine Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist bereits durch seine bündelnde Wirkung, das heißt viele Fahrgäste “teilen“ sich ein Fahrzeug und somit auch die Emissionen, ein Lösungsansatz für den Klima- und Umweltschutz. Der ÖPNV vermeidet Pkw-Fahrten und somit einen höheren Kohlendioxid- und Schadstoff-Ausstoß und er vermeidet die Notwendigkeit, weitere Flächen für Straßen und Parkplätze zu versiegeln. Dabei spielen aber nicht nur die Verkehrsangebote mit Stadtbahn, Bus, KVB-Rad und KVB-Lastenrad eine Rolle. Auch abseits der Fahrten – auf den Betriebshöfen, entlang der Schienenstrecken, in den Verwaltungen und sonstigen Anlagen – gilt es, Klima und Umwelt zu schützen.

Fahrgäste an der oberirdidschen Haltestelle Neumarkt

Die Nutzung des ÖPNV allein ist bereits praktizierter Klima- und Umweltschutz – das gute Verhältnis von Fahrgastzahl und (noch vorhandener) Emission bewirkt dies

Die KVB will nicht beim Erreichten stehen bleiben, sondern ihren Vorteil beim Klima- und Umweltschutz weiter ausbauen.
 
Damit das Unternehmen weiß, wo es hinsichtlich des Klima- und Umweltschutzes steht, lässt es sich regelmäßig nach dem Standard EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme) begutachten.
 
Alle drei Jahre wird eine umfangreiche Umweltbroschüre, die u. a. die Umwelterklärung enthält, veröffentlicht. In den Jahren dazwischen erscheint eine aktualisierte Umwelterklärung.
 
 
Seit nunmehr über 25 Jahren unterzieht sich die KVB diesem europäischen Regelwerk. Das erfolgreiche Audit und die hieraus resultierende Zertifizierung wurden im Frühjahr 2024 erneut vorgenommen. Die Gutachter bescheinigen der KVB die Einhaltung der relevanten Bestimmungen. Zugleich bestätigen sie den hohen Stand der Klima- und Umweltvorsorge.

Seit 1995 können sich Unternehmen des EMAS-Regelwerkes bedienen. Zunächst stand EMAS den Unternehmen des produzierenden Gewerbes offen. Seit 1998 ist dieses Audit-System auch für Verkehrsunternehmen nutzbar. Die KVB griff als eines der ersten Verkehrsunternehmen zu und nutzt diese Möglichkeiten seit 1998, nun also bereits im 26. Jahr. Das Ziel von EMAS, die kontinuierliche Verbesserung auf freiwilliger Basis, wird seitdem sehr aktiv gelebt (Siehe hierzu die Darstellung des Managementsystems im hinteren Drittel der Umweltbroschüre 2022).
So emittierte die KVB vor zehn Jahren, im Jahr 2014, insgesamt noch 64 Gramm Kohlendioxid je Personen-Kilometer. Heute (2023) sind es die genannten 21,12 Gramm.
 

Klimabahn mit Vorstand Jörn Schwarze

Die KVB geht mit gutem Beispiel voran und wirbt für den Klimaschutz in Köln. Im Bild William Wolfgramm, Beigeordneter der Stadt Köln, und Jörn Schwarze, Vorstand der KVB, bei der Präsentation der „Klimabahn“

Schlaglichter des Klima- und Umweltschutzes

Das Wirken der KVB ist vielfältig – und somit sind es auch die Möglichkeiten des Unternehmens, auf den Klimaschutz und Umweltschutz einzuwirken. In diesem Beitrag für den KVB-Blog soll beispielhaft das Scheinwerferlicht auf sechs Einzelthemen unterschiedlicher Art gerichtet werden – so wie es bereits in einem Beitrag des Jahres 2022 geschehen ist:
Unsere Mission: Null Emission.
 
Werden die Themen dieses Beitrages neben die des vorangegangenen Beitrages gelegt, vergrößert sich das Bild der „grünen KVB“ bereits.

Viele weitere Themen gehören gleichfalls in diesen Kanon, können hier aber nicht dargestellt werden. Sie alle haben Einfluss auf die oben genannten Zahlen aus dem EMAS-Audit sowie auf deren – häufig positive – Entwicklung im Laufe der Jahre.
 

Diesel Bus steht neben neuem Elektrobus

Die Umstellung des gesamten Busbetriebs auf E-Mobilität
führt zur größten Emissionseinsparung der nächsten Jahre

Großer Brocken: Bis 2030 wird der gesamte Busbetrieb elektrisiert

Bis 2030 wird der gesamte Busbetrieb im KVB-Netz auf elektrische Antriebe umgestellt. Angesichts der eingeschrumpften finanziellen Zuwendungen des Bundes für die Branche des ÖPNV wird dies eine noch größere Herausforderung (im Übrigen wurden auch die Bundeszuwendungen für den privaten Pkw-Markt gestrichen, was auch auf dieses Segment deutlich negative Wirkungen hat.)

Am 17. März dieses Jahres ist die KVB in ihrer Strategie der soliden Schritte einen weiteren großen Schritt gegangen:
 
Der neue Betriebshof in Porz wurde – mit seinem ersten Bauabschnitt – in Betrieb genommen. Dieser Betriebshof allein für Elektrobusse ist der erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen. Neue Heimat für E-Busse in Porz

Der Einsatz von E-Bussen wird mehr und mehr zum gewohnten Bild in Köln. Mit der Umstellung der Linie 133 im Dezember 2016 hat die KVB europaweit Neuland betreten. Erstmals wurde eine bestehende Innenstadtlinie auf den Betrieb mit Batteriegelenkbussen umgestellt. Nach der Linie 133 folgten die Linien 126, 141, 145 und 149 sowie die Linien 150, 153, 159 und 196. Mit der Inbetriebnahme des Porzer Betriebshofes wurden zugleich die Linien 160, 161, 162, 165 und 166 auf den Betrieb mit E-Bussen umgestellt. Smart City KVB
 
Zweite Seite der Medaille: Einsatz von Ökostrom macht Elektroantrieb klimafreundlich

Doch die Umstellung der Fahrzeugtechnik auf elektrische Antriebe allein ist nicht mit Klimaschutz und Umweltschutz gleichzusetzen. Dieser Fehler wird zu häufig gemacht. Würde der Strom hierfür hauptsächlich aus der heimischen Braunkohle, ergänzt mit dem Energieträger Gas, bei Verzicht auf Atomstrom hergestellt – was grob gesagt dem „alten Energiemix der RheinEnergie entsprach –, dann würden je Fahrgast-Kilometer eines Busses mehr Emissionen entstehen, als bei der Verwendung von traditionellem Diesel. Das Kohlendioxid, die Stickoxide etc. würden nur woanders freigesetzt (und eher schlecht gefiltert) – die Fahrzeuge wären emissionsfrei, doch Klima und Umwelt würden belastet.
Ökostrom: Was bedeutet er für den Verkehr?

Photovoltaikanlage

Auf vielen Dächern der KVB wird inzwischen Ökostrom erzeugt

Erst durch den Einsatz von Ökostrom zu 100 Prozent wird E-Mobilität zu einem großen Gewinn für den Klima- und Umweltschutz in Köln. In den Umwelterklärungen der KVB spiegelt sich die Reduzierung der Emissionen deutlich wieder. Seit 2016 setzt die KVB allein Ökostrom ein und das Unternehmen kann zurecht stolz darauf sein, bei der Umstellung des Busbetriebs keine Abstriche hieran gemacht zu haben. Die E-Busse der KVB sind keine Hybride, bei denen die sogenannten „Nebenverbraucher“ wie Licht, Heizung etc. noch über einen Generator und den Einsatz von Diesel betrieben werden.
 
Die Umstellung des gesamten Busbetriebs bis 2030 ist aktuell der „große Brocken“ der KVB im Klimaschutz und Umweltschutz.

Übrigens: Über neun Photovoltaik-Anlagen auf dem neuen Betriebshof Porz werden bis zu 440 Kilowattstunden Strom in der Spitze (kWp) erzeugt. Auch auf den Oberseiten der Traversen der Ladeinfrastruktur sind Photovoltaik-Platten platziert.
 
Unschlagbare 0 Gramm CO2: Nachfrageentwicklung KVB-Rad ungebremst

Seit Mai 2015 bietet die KVB zusammen mit ihrem Partner nextbike KVB-Räder in Köln an. Damals war das KVB-Rad das erste Leihrad mit einer digitalen Kundenschnittstelle direkt am Rad. Auf diese Innovation „Made in Germany“ kann Köln stolz sein.

Bereits die Bilanz des ersten Halbjahres 2024 machte große Hoffnung auf einen neuen Rekord. Über 344.000 Menschen nutzen das KVB-Rad; allein im ersten Halbjahr 2024 kamen 35.882 Registrierungen hinzu. In diesen sechs Monaten wurden die KVB-Räder insgesamt 2,24 Millionen Mal ausgeliehen. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 1,6 Millionen Fahrten, was einer Zunahme von 40 Prozent entspricht. Durchschnittlich waren die KVB-Räder 15,38 Minuten je Fahrt unterwegs. Ende Oktober 2024 dann wurde die gesamte Nachfrage des vorangegangen Jahres mit insgesamt 3,6 Millionen Fahrten überschritten. Ende des Jahres werden es sicher über vier Millionen Ausleihen sein. Dann werden mit den KVB-Rädern in 2024 über sieben Millionen emissionsfreie Kilometer zurückgelegt worden sein.
 

Waschanlage Weidenpesch

Die Waschanlagen für Stadtbahnen
sind die Großverbraucher der KVB

Große Aufgabe: Reinigung von Stadtbahnen erfordert viel Wasser

Die Stadtbahnen der KVB werden im Normalfall alle zwei bis vier Wochen von außen gereinigt. Hierfür werden vor allem die Waschanlagen auf dem Betriebshof Mehrheim und in der Abstellanlage Weidenpesch genutzt. Naheliegender Weise wird hierfür viel Wasser benötigt und dieses mit Reinigungsmitteln versehen. Etwa 1.200 bis 1.500 Liter Wasser werden für die 30- bis 40minütige Reinigung eines Stadtbahnwagens benötigt, 500 bis 800 Liter hiervon sind Frischwasser.
 

Wasserspeicherung für die Waschanlage

In Weidenpesch wird Regenwasser gesammelt
und u. a. durch die Waschanlage genutzt

Wie aber kommt es zu dem sehr geringen Verbrauchswert je Fahrgast-Kilometer, der am Anfang dieses Blog-Beitrages genannt wurde?

Das schmutzige Wasser wird nicht einfach in die Kanalisation abgeführt, sondern in den Anlagen vorgereinigt und mehrfach verwendet. Der nicht durch Frischwasser gedeckte Bedarf, also etwa die Hälfte, ist aufbereitetes Brauchwasser.

Die Waschanlage in Weidenpesch arbeitet zudem mit aufgefangenem Regenwasser. Dieses wird vom Dach der großen Abstellhalle abgeführt, gesammelt und dann u. a. für die Reinigung eingesetzt.
 
Deshalb musste beim Bau dieser Anlage in Weidenpesch kein großer Kanalanschluss realisiert werden. In das öffentliche Kanalsystem wird nur Schmutzwasser aus dem Verwaltungsgebäude und aus Sanitäranlagen abgeführt.
 

Bagger birgt Schienen für das Recycling

Bei der Erneuerung der Schieneninfrastruktur fallen
verschiedene Reststoffe in großer Menge an

Von dem was übrig bleibt: Behandlung von Reststoffen im Gleisbau

Die KVB erneuert regelmäßig ihre Schieneninfrastruktur. Im vergangenen Jahr wurde u. a. am Aachener Stern in Braunsfeld und auf der Cäcilienstraße in der City gebaut. Dabei fallen auch zahlreiche Reststoffe an – vom Asphalt, über die Gummierung neben den Schienen, die Schienen selbst, alte Schwellen, Schotter etc. Mit 18.620 Tonnen Bau- und Abbruchabfällen machten diese in 2023 den Großteil der insgesamt 20.358 Tonnen Abfälle aus. Aufgrund der zunehmenden Gleisbautätigkeit ist auch die Gesamtmenge der Abfälle gestiegen.
 
 
Bereits auf den Baustellen werden die Abfälle getrennt und sie gelangen dann, soweit dies möglich ist, in die Verwertung. Die KVB lässt keine Müllhalden auffüllen, sondern achtet auch auf den Werdegang der alten Infrastruktur.
 

Aufsicht auf das Grüngleis

Vor allem Sedum wird zur Gleisbegrünung genutzt.
Es ist pflegeleicht und benötigt keine Bewässerung


Vielfache Wirkungen: Grüngleise und besondere Biotope

Kürzlich wurde die Schieneninfrastruktur von der Stadtbahn-Schleife am Ubierring bis kurz vor dem Chlodwigplatz erneuert.

Schnell kam die Frage nach der Gleisbegrünung auf, auch hat die Bezirksvertretung Innenstadt bereits die Anlage von Hecken neben den Gleisen beschlossen. Die Bürgerinnen und Bürger dort lieben ihren kleinen Park, in dem Kinder spielen, Hunde ausgeführt werden und der Feierabend ausklingen kann.
 
Jemand hat vor einigen Jahre Rosen gepflanzt und die Robinien prägen das Quartier. Die Stadtbahn wurde in diesen Naherholungsraum integriert und stört auch optisch nicht.

Im kommenden Jahr folgt hier die Gleisbegrünung, wenn sich der frische Untergrund gesetzt hat und die Vegetationsperiode Pflanzen wachsen lässt. Damit erhält Köln ein weiteres Stück Grüngleis. Bisher sind rund sieben Kilometer begrünt, mit Sedum oder Gras. Etwa weitere fünf Kilometer sind geplant, hierzu zählt auch die Anlage in der Südstadt. Auf weitere rund acht Kilometern ist eine Gleisbegrünung möglich. Grüne Gleise für Köln.
 
Dabei haben grüne Gleise verschiedene positive Wirkungen. Sie absorbieren Geräusche des Stadtbahnbetriebs, filtern Feinstäube, setzen Kohlendioxid um und wirken vor allem optisch. Breite graue Bänder der Schienenwege verschwinden und werden durch grüne Steifen ersetzt. Dabei ist Sedum pflegeleichter als Gras, das im Sommer gewässert werden muss.
 

Begrünte Randflächen

Begrünte Randflächen

Abschluss

Dargestellt wurden sechs unterschiedliche Themen, die alle der Mobilität der Kölnerinnen und Kölner dienen und die alle auch im Zusammenhang mit dem Klimaschutz sowie Umweltschutz stehen. Das eine oder andere Thema wird wieder überraschend gewesen sein. Aber die KVB engagiert sich „auf breiter Front“ für noch bessere Wirkungen im „grünen Bereich“. Dies dient den Fahrgästen, der weiteren Bevölkerung am Standort Köln und auch den zukünftigen Generationen.
 
Alle Fotos wurden von Stephan Anemüller aufgenommen.
 
 
Wer Interesse an weiteren Beiträgen hat, findet sie hier:

Unsere Mission: Null Emission

Neue Heimat für E-Busse in Porz

Grüne Gleise für Köln

Ökostrom: Was bedeutet er für den Verkehr?

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