Von der Uni in die Praxis: Traineeprogramm für junge Ingenieure
Für das Gelingen der dringend erforderlichen Verkehrs-wende benötigt die KVB zukünftig eine noch größere Zahl an Fachkräften in verschiedenen Bereichen des Unternehmens. Allerdings sind vor allem junge, gut ausgebildete Ingenieure ein rares Gut auf dem Arbeitsmarkt. Um frühzeitig in hoch-qualifizierte Nachwuchskräfte zu investieren und Absolvent/ innen einen perfekten Start in die Arbeitswelt zu bieten, hat die Kölner Verkehrs-Betriebe ein Traineeprogramm auf die Beine gestellt. Seit September 2019 sind Sandra, Thomas S. und Thomas H. Teil der KVB-Familie.
Sandra wollte nach ihrem Masterstudium „Nachhaltige Energieversorgung“ und einem ersten Berufseinstieg in einem Consulting-Unternehmen im Bereich des Qualitätsmanage-ments und des IT-Consultings in einem ingenieurtechnischen Umfeld arbeiten. Das Trainee-programm der KVB überzeugte sie und so ist sie nun im „Fachbereich Elektrotechnik/ Unterwerke“ im Einsatz. Ihre Projekttätigkeiten umfassen unter anderem die Aufnahme und Digitalisierung der Netzwerkinfrastruktur von Umspannwerken für die Bahnstrom-versorgung. Außerdem überarbeitet sie auf Grundlage einer Plausibilitätsprüfung und nach Rücksprache mit relevanten Unternehmensbereichen wie z.B. der Leitstelle und der Prozess- und Systemtechnik die Meldetexte für die Umspannwerke. Anhand dieser Meldetexte entscheidet die Leitstelle über die Notwendigkeit und Brisanz der Alarmierung der Rufbereitschaft, die für die Behebung der gemeldeten Betriebsstörungen zuständig ist.
Thomas S. hätte es nach seinem Masterstudium der Luft- und Raumfahrttechnik an der RWTH Aachen eigentlich niemals für möglich gehalten, mal bei der KVB zu landen. Im Zuge seiner Masterarbeit hatte er sogar überlegt, an seinem Thema weiter zu forschen und zu promovieren, hatte aber parallel auch viele Bewerbungsgespräche in anderen Teilen der Industrie. Warum er sich am Ende für die KVB entschieden hat, lest ihr hier in unserem Trainee-Blog. Als Luft- und Raumfahrttechniker ist Thomas im Prinzip ein normaler Ingenieur, er hat sich aber während seines Studiums schon viel in der Schnittstelle zur IT, mobilen Lösungen und maschinellem Lernen bewegt. In dieser Schnittstelle liegen auch seine Aufgaben bei der KVB: Er entwickelt Konzepte für die Digitalisierung der Werkstätten der Energie- und Maschinentechnik und setzt diese dann praktisch um.
Thomas H. hat schon als Jugendlicher gerne an Fahrzeugen geschraubt. Daher studierte er Maschinenbauingenieurwesen im Master mit dem Schwerpunkt Produkt-entwicklung und arbeitete nebenbei als Werkstudent in der Verbrennungsmotorenentwicklung. Da er sich sehr für Fahrzeugtechnik und Mobilität interessiert und die Verkehrswende in Deutschland für absolut notwendig erachtet, stand für ihn nach dem Studienabschluss schnell fest, dass er einen nachhaltigen Beitrag zur Mobilitätswende in Ballungsgebieten leisten möchte. Den ÖPNV als Rückgrat der öffentlichen Mobilität fand er dabei besonders spannend und das Traineeprogramm war für ihn das optimale Angebot zum Einstieg ins Berufsleben. Hier kann er sich mit Themen wie der Instandhaltung von Stadtbahnwagen und der Fahrzeug-neubeschaffung beschäftigen und gleichzeitig ein bereichs- und hierarchieübergreifendes Netzwerk aufbauen und in kurzer Zeit viel Erfahrung sammeln.
Die drei fühlen sich bei den Kölner Verkehrs-Betrieben pudelwohl und möchten ihre Erfahrungen aus dem Arbeitsalltag gerne weitergeben, damit mehr Absolvent:innen vom Traineeprogramm der KVB erfahren. Daher haben sie sich entschieden, künftig über ihre Erfahrungen bei der KVB zu bloggen. Die ersten Artikel sind bereits online und einen Artikel von Thomas H. möchten wir Ihnen auch hier im KVB-Blog vorstellen:
Besuch auf der Baustelle der neuen Abstellanlage
Im Frühjahr diesen Jahres war ich für insgesamt fünf Wochen zu Gast im Bereich Nord-Süd Stadtbahn. Dieser Bereich wurde ursprünglich als Stabsstelle für die Planung und Durchführung der Arbeiten der Nord-Süd Stadtbahnverbindung vom Breslauer Platz am Hauptbahnhof zur Arnoldshöhe im Kölner Süden gegründet. Heute beschäftigt man sich hier neben der Nord-Süd Stadtbahn, auch mit allen möglichen Projekten rund ums Bauwesen. Beispiele dafür sind die Planungen zur Kapazitätserweiterung des Stadtbahnbetriebs und den damit verbundenen Arbeiten an den einzelnen Betriebshöfen, das Projektmanagement zum Bau der neuen Abstellanlage auf dem Gelände der Hauptwerkstatt oder die Errichtung bzw. der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zum vermehrten Einsatz von Elektrobussen.
Auf dem Bild rechts befinde ich mich auf der Baustelle der neuen Abstellanlage, die auf dem Gelände der Hauptwerkstatt errichtet wird – meiner Arbeitsstätte nach Ablauf des Traineeprogramms. Die Anlage wird gebaut, um für die zukünftig größere Fahrzeugflotte der KVB genügend Abstellmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Die Beschaffung neuer Stadtbahnwagen ist übrigens ein Thema, mit dem sich mein Zielbereich unter anderem auseinandersetzt.
Im Boden der Halle wurden bereits Kunststoffdichtungsbahnen verlegt und Kabeltrassen, Schächte, Signalmastfundamente sowie Entwässerungsleitungen eingebaut. Oberhalb des Bodens kann man bereits einige der künftigen Bahnsteige bereits erkennen. Anders als bisherige Abstellanlagen wird diese neue in einer großen Halle errichtet, um die umliegenden Anwohner vor größerer Lärmbelästigung zu schützen. Die Abstellhalle bietet genügend Platz für 64 Fahrzeugeinheiten samt Waschgleis und umschließt eine Fläche von 16.000 m² – das sind mehr als drei Fußballfelder. Die nachstehenden Luftaufnahmen, die ein Kollege aus der Hauptwerkstatt mit seiner Fotodrohne aufgenommen hat, lassen die Größe der Anlage erahnen.
Erst aus der Luft erkennt man die Größe der neuen Abstellanlage.
Neben den Arbeiten an der Halle umfasst das Projekt den Bau des für den Betrieb erforderlichen Fahrdienstgebäudes und einer neuen Lagerhalle sowie die Errichtung der notwendigen Zulaufstrecke hin zum KVB-Streckennetz. Begonnen wurde mit dem Bau der Abstellanlage im Februar 2018, nächstes Jahr soll die Fertigstellung und Inbetriebnahme erfolgen. Da ich selbst aus dem Maschinenbau komme und auf dem Bau sozusagen fachfremd bin, bietet mir meine Hospitation neben dem Erfahrungsaustausch bzgl. des Projektmanagements tolle Einblicke in die verschiedenen Aspekte und Bereiche des Bauwesens. Neben all den sehr gut ablaufenden Projekten erhielt ich auch einen Einblick über die Pannen, die ohne jedes Zutun passieren können – beispielsweise hinterließ ein Fuchs im frisch betonierten Boden der neuen Lagerhalle über Nacht seine Spuren. Ohne das Traineeprogramm hätte ich diese interessanten Erfahrungen und Einblicke wahrscheinlich nicht wahrnehmen können und bin froh, die Kollegen der Nord-Süd Stadtbahn kennengelernt zu haben.
Und, gefällt Ihnen der kleine Einblick? Dann schauen Sie ab sofort regelmäßig in unseren Trainee-Blog rein und begleiten Sie Sandra, Thomas und Thomas auf ihrer Reise durch die Welt der KVB.
Falls Sie selbst kurz vor dem Abschluss Ihres Ingenieurstudiums stehen und Sie das Traineeprogramm der KVB interessant finden oder jemanden kennen, für den es interessant sein könnte, gibt es hier weitere Infos.
Die im Beitrag verwendeten Fotos wurden von Thomas Heinrichs (KVB), Manfred Lindner (KVB) und Markus Nischk (CoellnColoer) aufgenommen.
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