Im Westen viel Neues!
Wen ab und zu mal der Gedanke beschlichen hat, das Projekt „Ausbau der Ost-West-Achse“ sei mit Corona oder aus einem anderen Grund untergegangen, dem sei an dieser Stelle versichert: Mitnichten!
Wenn lange Zeit nichts mehr berichtet wurde, dann deshalb, weil die zuständigen Stellen bei Stadt und KVB mit den Planungen beschäftigt waren.
Zu Erinnerung: In den Jahren 2017 und 2018 wurde eine umfangreiche Bürgerbeteiligung durchgeführt.
Am Ende des Prozesses sprach sich der eine Teil der Bevölkerung dafür aus, die Stadtbahnen auch in der Zukunft oberirdisch fahren zu lassen. Der andere Teil befürwortete einen Tunnelbau in der zentralen Innenstadt zwischen Universitätsstraße oder Aachener Weiher bis zum Heumarkt mit der Chance, die freiwerdenden Platzflächen in diesem Abschnitt neu zu gestalten.
Auf Basis dieses fity-fifty-Ergebnisses beauftragte der Rat der Stadt Köln im Mai 2019 die Verwaltung, beide Alternativen gleichberechtigt vorzuplanen. Ziel des Projekts ist es, den ÖPNV so auszubauen, dass mehr Menschen auf das eigene Auto verzichten und auf Busse und Bahnen umsteigen. Erst so wird es möglich sein, die Verkehrswende nachhaltig voranzutreiben und die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 zu erreichen. Das funktioniert nur mit einem attraktiven Angebot und dem Ausbau der vorhandenen Kapazitäten – nicht nur, aber vor allem auch auf der Ost-West-Achse. In den Bahnen der Linie 1, die zwischen Weiden West und Bensberg einmal quer durch Köln fahren, ist es schon heute eng. Mehr Bahnen können hier nicht eingesetzt werden.
Einige der Haltestellen, die umgebaut werden.
Gunther Höhn, Leiter Nahverkehrsmanagement der KVB: „Grund dafür ist die schon heute sehr enge Taktung der Bahnen in der Innenstadt. Im Zentrum teilt sich die Linie 1 ihre Gleise mit den Linien 7 und 9. Etwa alle zwei Minuten fährt hier eine Bahn – mehr ist nicht drin! Unsere Lösung ist daher der Einsatz von längeren Zügen. Diese sind 90 statt 60 Meter lang und es können damit rund 50 Prozent mehr Fahrgäste befördert werden.“
Visualisierung der unterschiedlichen Bahnlängen
Gemeinsam arbeiten die verantwortliche Projektgruppe der Stadt Köln und die KVB als Mit-Auftraggeberin auf die Realisierung des Vorhabens hin. Die Arbeit wurde in vier Abschnitte unterteilt: West, Innenstadt, Bestandstunnel und Ost. Für die Innenstadt zwischen der Haltestelle Universitätsstraße und der Deutzer Brücke werden aktuell eine ober- und eine unterirdischen Alternative geplant. „Am Ende“, so Höhn, „werden dem Rat der Stadt Köln unsere gemeinsamen Untersuchungsergebnisse vorgelegt – voraussichtlich zum dritten Quartal 2023. Der Rat wird dann entscheiden müssen, wie es weitergeht, ob die Ost-West-Achse zukünftig ober- oder unterirdisch verläuft.
Hier mehrere Pläne:
Grafiken zu den geplanten Umbaumaßnahmen
Aktuell sind die Planungen im Kölner Westen, – genauer: die Umgestaltungspläne für die Haltestellen zwischen Weiden West und Universitätsstraße – am weitesten fortgeschritten. Hier werden sämtliche Bahnsteige und Wendeanlagen verlängert, damit die neuen Langzüge dort halten bzw. wenden können.
Da an der jetzigen Stelle nicht genug Platz ist, wird die Wendeanlage am Eisenbahnring verlagert und neu zwischen den Haltestellen Melaten und Universitätsstraße gebaut. Aus dem gleichen Grund müssen auch die Haltestelle Junkersdorf und die zugehörige Wendeanlage leicht verschoben werden.
Wenn schon gebaut wird, bietet es sich an, auch weitere Verbesserungen umzusetzen. Unter anderem werden die Haltestellen barrierefreier. Darunter fällt beispielsweise, dass wir das in den Boden eingelassene Leitsystem für Menschen mit Sehbehinderungen auf den aktuellen Stand bringen. Mit neuen LED-Leuchten an allen Bahnsteigen gestalten wir diese zudem heller und sicherer.
Die Planungsunterlagen können nun von Ihnen eingesehen und kommentiert werden: Was denken Sie über die Neugestaltung der Haltestellen von Weiden West bis zur Universitätsstraße? Verraten Sie es uns bis Sonntag, 4. September 2022, unter www.meinungfuer.koeln/owa-west.
Auf dem Beteiligungsportal sehen Sie die Planungen für die insgesamt 14 Haltestellen. Auf dem Portal können Sie sich informieren und die Pläne kommentieren. Anschließend prüfen die verantwortlichen PlanerInnen, welche Hinweise berücksichtigt werden können.
Alle Kommentare beantworten wir ab Ende Oktober in einem Frage-Antwort-Katalog auf dem Portal.
Bis die Planungen abgeschlossen sind, die Förderzusagen für die Finanzierung und die notwendigen Genehmigungen vorliegen, die Beauftragungen der ausführenden Firmen abgeschlossen ist und die ersten Bagger anrollen, wird es noch mehrere Jahre dauern.
Wir rechnen im Jahr 2027 mit dem Baubeginn.
Film ab, wenn Sie einverstanden sind!
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Bilder: Lots, Christoph Seelbach
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Warum hat der der der 60m lange Teil vom 90m Zug in der Grafik auf einmal nur noch 8 Türen pro Seite? Der neue NF12 soll doch für besseres Ein und Aussteigen 10 Türen pro Seite bekommen.
Auch sollen die 60m Züge ja ein NF12 sein statt zwei 30m Bahnen wie bisher. Die Grafik passt gar nicht zu den Plänen und verwirrt nur.
Werden dann auch die Betriebshöfe und Werkstätten umgebaut? Wie siehts aus mit der Wendeanlage am Stadion?
Ich vermute das ist keine realitätsgetreue Abbildung. Hier geht es nur um eine Skizze zur Veranschaulichung, die nicht im speziellen auf die NF12 bezogen ist. Nein, die Betriebshöfe müssen nicht umgebaut werden und die Werkstätten meinem Kenntnisstand nach auch nicht.
VG Carola
Die NF12 werden aber 60m lang sein und da reichen dann 30m lange Hebebühnen in den Werkstätten nicht mehr aus. Die Müssen so oder so umgebaut werden. Beim NF12-Event in Thielenbruch wurde mir gesagt das auch die Werkstätten und Abstellanlagen umgebaut werden sollen.
Geht ja auch nicht anders, wie soll man eine 60m lange Bahn anheben wenn die Hebebühne nur 30m lang ist? Außerdem müssen die Werkstätten ja sowieso irgendwann modernisiert werden und man könnte dann dort auch die zuküftigen 60m Hochflurbahnen reparieren, wenn die dann später mal kommen.
Hi, werden nach der Fertigstellung die Linie 172, 173 eingestellt?
Die drei Bus-Linien 171, 172 und 173 wurden geschaffen, um die Kapazität auf der Ost-West-Achse zu erhöhen und die Stadtbahn-Linie 1 zu entlasten. Von daher ist davon auszugehen, dass die Linien – wenn es soweit ist – eingestellt werden. Aber das ist noch Zukunftsmusik 😉 VG Carola
Können auf Anfrage auch die Pläne für die anderen Haltestellen (z.B. Aachener Str./Gürtel oder Maarweg, wo es sich um große Kreuzungen handelt) eingesehen werden? Wird für den Neumarkt ggfs. auch die Überlegung, die Radwege dort anders zu führen, mit einbezogen?
Schau mal hier auf der Seite: https://meinungfuer.koeln/owa-west/Maarweg
Da gibt es Infos zu den Haltestellen. VG Carola
Sehr geehrte Damen,
sehr geehrte Herren,
gem. § 55 Abs. 2 der Betriebsordnung Straßenbahn (BO Strab) dürfen Stadtbahnzüge nicht länger als 75 m sein, wenn sie am Straßenverkehr teilnehmen. Das wird doch hier der Fall sein.
Ich wäre für einen Komplettausbau als U-Bahn, damit echte Langzüge eingesetzt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Günter Ernst
Da gibts dann eine Sondergenehmigung für die 90m Traktionen. Es werden ja auch die Haltestellen umgebaut.
Was meinst du eigentlich mit „richtiger U-Bahn“ eine Bahn mit Stromschienen wie in Berlin oder München?
Die Idee mit der U-Bahn macht gar keinen Sinn. In Frankfurt und Stuttgart gibts ebenfalls Stadtbahnen und die funktionieren dort auch sehr gut.
Ein U-Bahn Umbau wäre aus mehreren Gründen unsinnig und nicht umsetzbar.
1. Viele Linien fahren ja nur Teilweise in Tunneln und sonst oberirdisch auf eigenen Trassen und auch auf der Straße. Man könnte nur bestimmte Streckenabschnitte (z.B. in der Innenstadt) als U-Bahn umbauen. Das würde sich nicht lohnen, da die restlichen Strecken weiterhin Stadtbahnen sein müssten.
2. Es gibt Strecken wo nach der EBO gefahren wird und welche wo nach BOstrab gefahren wird. Außerdem wechseln sich auf vielen Strecken die Abschnitte mit eigener Trasse und Strecke auf der Straße sowie Tunnel ab. z.B. auf der 13 sind Teile eine Hochbahn und auch zwischendurch auf der Straße sowie unterirdisch. Man müsste die Strecken also quasi komplett neubauen, was viel teuer wäre als der Ausbau für 90m Züge.
3. Das Stadtbahnnetz ist sehr verzweigt und auf vielen Teilen treffen sich unterschiedliche Linien. Es gibt Hochflur und Niederflurlinien, die sich teilweise Stationen teilen. Wie soll das bei einer U-Bahn gehen? Man müsste dann ganz andere Fahrzeuge beschaffen und alle Stationen komplett neubauen.
4. Alle Betriebshöfe, Werkstätten und Abstellanlagen müssten dann komplett umgebaut werden für U-Bahn Fahrzeuge. Was nicht möglich ist. Wie soll denn der Betriebshof west (Scheidtweiler Str.) mit U-Bahnen funktionieren? Oder die Hauptwerkstatt in Weidenpesch? Man müsste die Betriebshöfe dann wahrscheinlich komplett neubauen.
Eine U-Bahn (wie in Berlin) wäre in Köln gar nicht möglich weil nahezu alles neugebaut werden müsste.
Nein, da habe ich mich irrtümlich ausgedrückt.
Gemeint ist ein Stadtbahnbetrieb, der jedoch unabhängig vom Straßenverkehr betrieben wird und deshalb § 55 Abs. 2 BO Strab nicht gilt. Als Beispiel nenne ich hier die Stadtbahnlinie 4 in Frankfurt/Main, die mit 100 m – Zügen betrieben wird. Diese gilt sogar als längste Stadtbahnfahrzeuge, da sie durchgängig sind, also nicht aus gekoppelten Einzelwagen besteht. Hierzu werden bestimmte Mittelteile (Baureihe 1900) beschafft.
Eine Ausnahmegenehmigung kann doch nicht für den Regelbetrieb, sondern nur für Ausnahmen gelten. Beispiel hierfür sind die Stadtbahnlinien 8 und 18 in Hannover. Auch hier können 100 m-Züge eingesetzt werden, aber nur im Messe- und Veranstaltungsverkehr (AC/DC, Stones…) zwischen Hauptbahnhof und Messegelände.
Herzliche Grüße
Günter Ernst
Auf der Linie 4 in Frankfurt fahren doch die U5 Wagen, welche technisch vergleichbar mit dem K5000 sind und auch auf der Bombardier Flexility Swift Modellreihe basieren.
Es gibt da verschiedene Varianten. U5-25 (25m lang) U5-50 (50m lnag). Die Mittelteile sind jeweils 25m lang und können in der Mitte eines U5-50 Zuges eingebaut werden, sodass dieser dann 75m lang ist. Es sind auch bis zu 100m lange Züge mit 2 25m Mittelwagen möglich.
Für sowas müsste man aber komplett neue Fahezeuge beschaffen, man kann nicht einfach B-Wagen, K5000er oder K4000er mit zusätzlichen Wagenteilen ausstatten, weil die Fahrzeuge nicht dafür gebaut sind.
Verstehe nicht, was dein Problem ist @Anonymous . Mit den NF12 + NF6 werden bis zu 90m lange Züge möglich sein, das ist doch auch schon ganz schön lang. Theoretisch könnte man ja auch 2 NF12 zu einem 120m Zug koppeln, was aber wahrscheinlich nicht gemacht wird.
Die Streckenführungen umzubauen geht nicht so einfach und es gibt auch nicht überall Platz dafür.
Die 90m Züge werden auf jeden fall kommen, man kann sich ja jetzt schon die geplanten Umbauten an den Stationen auf der Stadt Köln Seite anschauen. Es sollen ja insgesamt 14 Stationen umgebaut werden. Die 90m Züge werden ja nur auf der 1 und 9 fahren. Man kann das auch nicht vergleichen, in Frankfurt waren immer schon längere Züge im Einsatz und es geht hier außerdem um Niederflurbahnen.
Wann kommen mal mehr Infos zum NF12?
Wird der NF12 dann zusammen mit dem NF6 als 90m Zug nur auf den Linien 1 und 9 fahren (dort wo die Stationen umgebaut werden) oder wird der NF12 auch auf anderen Niederflur Linien wie der 7, 12 und 15 fahren?
Es gibt ja nur etwa 69 K4500er wenn die K4000er wegfallen würden die doch nicht für alle anderen Niederflurlinien reichen.
Hoffentlich wird der NF12 auch auf anderen Niederflurlinien fahren außer der 1 und 9 nicht so wie beim HF6 wo der nur auf der 3 kommt und z.B. nie auf der 4, 5, 13, oder 18.
Ich finde das mit dem HF6 echt schade das der immer nur auf der 3 kommt und nicht auch auf den anderen Hochflurlinien wird der zukünftig auch noch woanders fahren wenn dann alle HF6er geliefert wurden?
Wir hatten doch kürzlich erst die großen Publikumstage zum NF12 im Museum Thielenbruch 🤔 Weitere Projektinfos gibt es kontinuierlich, sobald es Neuigkeiten gibt. VG Carola
Ich wollte nur nochmal fragen weil ich kürzlich in der Lokalzeitung „Porz Aktuell“ einen Artikel zum NF12 gelesen habe wo stand das die Fahrzeuge angeblich nur auf den Linien 1 und 9 fahren sollen.
Das kann natürlich nie aufgehen weil wenn alle K4000er wegfallen würden ja auch auf den anderen Niederflurlinien (wie 7, 12, 15) entsprechend Wagen fehlen weil die K4500er könnten die ganzen Umläufe ja nicht alleine übernehmen bzw. es wären zu wenig Wagen dafür.
Werden die NF12 und NF6 dann nur auf der 1 und 9 fahren oder auf allen Niederflurlinien?
Grundsätzlich werden die NF12 auf allen Niederflurlinien eingesetzt. Alles andere würde ja keinen Sinn machen 🤷 VG Carola
Der HF6 wird noch auf den anderen Hochflur-Linien fahren. Sowie auch auf der 16 u. 18 nach Bonn. Allerdings fehlt noch die zulassung für die EBO-Strecken, die am ende des Jahres erteilt werden soll.
Danke für die Antworten @KVB Macht mal Videos bei Youtube über den NF12 wenns neue Infos gibt. Warum werden eigentlich nur 2 NF6 beschafft? Da könnte man dann nur 2 90m Züge (NF12 60m lang und NF6 30m lang) zusammenstellen.
Finde für 2 90m Züge diese ganzen Stationen umzubauen etwas aufwendig. Die längeren Bahnsteige würden ja nur für diese 2 Züge benötigt werden. Alles andere sind ja dann 60m Traktionen.
Auf den anderen Linien sind die Züge dann ja auch nur 60m lang, wenn man das so sieht macht dieser Umbau eigentlich gar nicht mal so viel sinn. Auch warum man umbedingt 60m lange Einzelzüge braucht. Man könnte doch auch nur NF6 beschaffen (30m lang).
Dachte zuerst das die NF12 nur als Langzüge fahren sollen und die deswegen 60m lang sind und dann mit dem NF6 insgesamt auf 90m zu kommen.
So hätte man ja dann insgesamt viel weniger Bahnen, statt eine Doppeltraktion K4000 oder K4500 würde dann z.B. auf der 7 nur ein NF12 kommen. Ist an dem Wagen mal was Defekt, entfällt gleich die ganze Bahn.
Man hätte doch auch nur NF6 beschaffen können und dann halt für die 90m Züge 3 Bahnen kuppeln können. Wäre man viel flexibler und könnte dann bei Bedarf schnell mehr Langzüge erstellen.
Wir werden auf jeden Fall noch was zum NF12 machen, keine Sorge 😉
Wir planen derzeit immer einen 60m und einen 30m Zug zu koppeln um so die Kapazität zu erhöhen. Da die Stationen dafür umgebaut sein müssen, haben wir ja noch etwas Zeit um ausreichende Langzüge auf die Betriebshöfe zu kriegen.
Gruß
Markus