Linie 15: Seit 20 Jahren entlang der Stadtmauer

Die Stadtbahn-Linie 15 „feiert“ ihren 20. Geburtstag. Seit 2003 fahren die Bahnen auf dieser Linie zwischen dem Ubierring und Chorweiler. Sie verbinden damit zwei Endhaltestellen, deren Kontrast kaum größer sein könnte. Und als eine der Ringlinien verläuft die 15 entlang der ehemaligen Stadtmauer über und unter den Ringen.
Mit 15,2 Kilometer je Richtung ist sie etwas kürzer als die rund 17 Kilometer lange Linie 12, ihre „Schwester“, mit der sie sich einen nennenswerten Abschnitt des Linienweges teilt. Die Linie 15 ist eine Reise wert. Ein Porträt.

Verkehrsknoten Chlodwigplatz

Am Chlodwigplatz erreichen die Bahnen den ersten Verkehrsknoten, mit möglichem Blick auf die Severinstorburg

Begeben wir uns auf den Weg von der Südstadt, über die Nordstadt, Nippes, Mauenheim und Weidenpesch, biegen kurz in Longerich ab, um dann über Heimersdorf nach Chorweiler zu gelangen. Diese Stadtteile werden durch die Stadtbahn-Linie 15 verbunden. An insgesamt 24 Haltestellen halten ihre Bahnen.

Ende 2003 wurden die Linien 12 und 15 auf Niederflurbahnen umgestellt. Das ermöglicht den niveaugleichen Ein- und Ausstieg an fast allen Haltestellen. Doch durch den Innenstadttunnel kommen deren Bahnen seitdem nicht mehr. Die Linien 15 und 18 tauschten ihre Linienwege in der City.

Durch die Südstadt mit Blick auf die Historie

Am Ubierring haben die Fahrerinnen und Fahrer die Gelegenheit, eine kurze Pause zu machen. Sie stehen in der Schleife der Schienenstrecke, sehen rechts den Verkehr auf der Rheinuferstraße vorbeirauschen, schauen links ins Grüne des kleinen Parks an der Technischen Hochschule. Gemütlichkeit kennzeichnet diesen Ort, umrahmt von mehrgeschossigen historischen Bauten zwitschern die ersten Vögel. Meist werden die Bahnen dann durch die jeweils nachfolgende Stadtbahn „angestoßen“, die die Haltestelle erreicht und auf den Pausenplatz möchte.
Die ersten sechs Haltestellen befinden sich an der Oberfläche, so dass die Fahrgäste die Kölner Südstadt, amtlich Altstadt-Süd genannt, betrachten können.

Nach wenigen Hundert Metern erreicht die 15 mit dem Chlodwigplatz bereits den ersten großen Verkehrsknoten auf ihrem Linienweg. Hier gilt es, das Geschehen an den Überwegen im Auge zu behalten und das Geschehen im Kreisverkehr nicht zu unterschätzen. Der Chlodwigplatz ist einer der unfallreichsten Stellen im südlichen Stadtgebiet. Die Fahrgäste hingegen können einen Blick auf die Severinstorburg werfen, eines der alten Kölner Stadttore. Von hier aus gelangen Passanten in die Severinsstraße, auf dem Chlodwigplatz selber findet regelmäßig donnerstags ein Wochenmarkt statt.

Weiter geht es über den Karolingerring und Sachsenring zur Ulrepforte. Dieser Linienabschnitt führt, ähnlich wie der am Ubierring, entlang mehrgeschossiger Gebäude, von denen einige aus der Gründerzeit stammen. Die Straßenflächen der Ringe werden hier links und rechts liegen gelassen, die Bahnen fahren über einen besonderen Bahnkörper. Unten befindet sich Wiese, nach oben fällt der Blick auf alte Bäume. Zwischendrin haben gartenfreudige Stadtbewohner Hochbeete errichtet und bauen Gemüse an. Begleitet wird die Linie 15 hier übrigens durch die Linie 16, die an der Rheinuferstraße in Richtung Westen abgebogen ist.

Haltestelle Ulrepforte

Die Ulrepforte am grünen Sachsenring kann als eine der Heimstätten des Kölner Karnevals verstanden werden

An der Ulrepforte wird dieser Grünzug durch den radial in die City verlaufenden Straßenzug der Vorgebirgsstraße, die dann weiter im Norden zur Nord-Süd-Fahrt wird, durchtrennt. Während die Autofahrer häufig versuchen, noch in „ihrer“ Grünphase zu bleiben, können die Fahrgäste der Linie 15 aus der Bahn heraus die Ulrepforte betrachten. Dieses historische Stadttor wirkt durch seinen schlanken Turm besonders imposant.

An seinem Fuß befindet sich das Heim der Roten Funken, einem der Traditionscorps dieser Stadt. Restauriert und modernisiert wurde hier kürzlich noch, denn die Roten Funken feiern in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag. 1823 wurde der Kölner Karneval „organisiert“, weil die Preußen das wilde Treiben unterbinden wollten. Es bedurfte eines Festkomitees – das Festkomitee Kölner Karneval entstand – und für den Rosenmontagszug benötigte dieses eine uniformierte Truppe. Man erinnerte sich an die alten Stadtsoldaten, die zuvor Napoleons Franzosen nicht aus der Stadt halten konnten. Die Roten Funken sind eine der damals entstandenen Gesellschaften. Feiern können sie, beweisen das jede Karnevalssession aufs Neue und in diesem Jahr erst recht.

Auf der anderen Straßenseite entlang des Sachsenrings finden sich übrigens die Blauen Funken, eine weitere traditionelle Gesellschaft im Kölner Karneval. Diese wurden zwar erst im Jahr 1870 gegründet, feiern werden sie dieses Jahr dennoch nicht weniger als „die Roten“ – 200 Jahre Kölner Karneval. Was sind dagegen 20 Jahre Linie 15?

Es folgt der Salierring, der bereits ein anderes Gesicht zeigt. Der Grünzug endet und die Straße rückt näher an den immer noch besonderen Bahnkörper der Linie 15 heran. An der Eifelstraße fädelt sich der Linienweg der Stadtbahn-Linie 12 ein und die Fahrgäste bekommen ein noch besseres Fahrtangebot im dichteren Gesamttakt (siehe auch das Porträt der Linie 12 vom 3. Januar 2017).

Nun folgen die Plätze entlang der Stadtbahn-Linie 15 wie an einer Perlenschnur. Am verkehrsreichen Barbarossaplatz verlassen die Bahnen der Linien 16 den gemeinsamen Linienweg und gesellen sich zu denen der Linie 18. Diese beiden Hochflurlinien fahren dann in Richtung Poststraße und Neumarkt durch den Innenstadttunnel in Richtung Norden. Die Linie 12 bleibt als Ringlinie, wechselt bereits hinter dem Zülpicher Platz zusammen mit der 15 unter die Erde.

Fahrgastaufkommen an einer Haltestelle

Die Haltestelle „Friesenplatz“ ist mit fünf Stadtbahn- und zwei Bus-Linien einer der großen Verknüpfungspunkte

24 Haltestellen ober- und unterirdisch

Die Bahnen der Linie 15 fahren insgesamt 24 Haltestellen an.
Hiervon befinden sich 16 an der Oberfläche und acht Haltestellen im Tunnel der Ringlinie. Diese „Unterdeckenbahn“ ist keine U-Bahn, auch wenn an ihren Zugängen das gleiche Symbol des „U“ verwendet wird.

U-Bahnen sind unabhängige Bahnen, die keine Berührungspunkte mit anderen Verkehrsmitteln haben oder sich gar Strecken mit diesen teilen.

An den Haltestellen werden zahlreiche weitere KVB-Linien mit der 15 verknüpft. Die Linie „trifft sich“ mit allen elf weiteren Stadtbahn-Linien. Umsteigemöglichkeiten bestehen zudem mit insgesamt 22 Bus-Linien. An acht Haltestellen treffen Stadtbahn- und Bus-Linien auf die Linie 15. Neun Haltestellen kombinieren nur das Stadtbahnangebot und fünf verbinden die Linie 15 nur mit dem Busangebot. Zwei weitere Haltestellen bedient die 15 „exklusiv“.

Im Tunnel weiter entlang der Grenze von Neuzeit und Mittelalter

Direkt nach der Ausfahrt aus der Haltestelle „Zülpicher Platz“ fahren die Bahnen der Linie 15 in den Tunnel der Ringlinien ein. Acht Haltestellen lang können die Fahrgäste nicht richtig raussehen, um Köln zu genießen. Doch die Geschwindigkeit ist hier unten größer. Als erste erreichen die Bahnen die Haltestelle „Rudolfplatz“. Sie setzt fort, was in der Südstadt schon „gute Tradition“ war: Mit der Bahn direkt an einen der großen Plätze dieser Stadt und dann (nach dem Weg über Treppe, Rolltreppe oder Aufzug noch oben) besten Blick auf das Hahnentor, ein weiteres der Stadttore.

Haltestelle Rudolfplatz

Die Hahnentorburg am Rudolfplatz wurde durch die bauliche Veränderung des Umfeldes wieder optisch freigelegt

Auch hier findet sich regelmäßig donnerstags ein kleiner Markt, anders als auf dem Chlodwigplatz jedoch ein Öko-Markt und zudem einer mit „Street Food“. Gegenüber der Torburg wurde kürzlich ein umfangreicher Neubau fertiggestellt. Unten befinden sich Geschäfte mit hochwertigen Waren und zur leiblichen Versorgung, oben bieten Büroflächen Arbeit der Dienstleistungsgesellschaft.

Nur noch wenige Abschnitte der Stadtmauer bestehen in Köln.

Geografisch zeigt die Stadtmauer immer an, wo das Mittelalter aufhörte und in der Neuzeit die nächsten Stadterweiterungen stattfanden. Stadtmauern wurden einfach nicht mehr benötigt.
In der City zwischen Habsburgerring, Hohenzollernring und Kaiser-Wilhelm-Ring sieht man kaum mehr etwas von dieser historischen Trennlinie.

Anbindung an die City

Der Friesenplatz gehört zu den „aktivsten“ Örtlichkeiten Kölns, befindet sich derzeit aber auch in einem großen Strukturwandel

Vielmehr herrscht geschäftiges Treiben derer, die hier arbeiten, und von Menschen auf dem Einkaufsbummel oder beim Genuss ihrer Freizeit. Das Fahrgastaufkommen an den Haltestellen entspricht dem dann auch. Die Stadtbahn-Linie 15 bildet zusammen mit der Linie 12 hier das Rückgrat der Mobilität, mit ihnen lassen sich viele Ziele erreichen.

Dennoch hat die Stadtgestaltung hier die Geschichte nicht ganz verschwinden lassen. An der Haltestelle „Christophstraße/Mediapark“ wird an die Stadtmauer und eines der alten Stadttore erinnert, indem Fragmente in die Haltestellengestaltung eingeflossen sind. Diese Fragmente stellen keine historischen „Originalbauteile“ dar, die Backsteine erinnern aber an das Gereontor. Dabei tanzt diese U-Bahn-Station ein bisschen aus der Reihe. Sie ist eine der wenigen U-Bahn-Stationen, die ohne Verteilerebene auskommt. Die Fahrgäste gelangen über zwei Pavillons direkt auf die Bahnsteige. Wer mit einer der Rolltreppen oder einem der Aufzüge herunterfährt, fährt (meist unwissentlich) auch an den beiden Parkdecks einer Tiefgarage vorbei. Hier unter dem Kaiser-Wilhelm-Ring finden die Autos Platz, deren Nutzer oben zum geschäftigen Treiben auch beitragen.

Haltestellenkunst Haltestelle Christophstrasse Mediapark

Auch unterirdisch erinnert die Stadtbahnanlage an die Historie: Haltestellenkunst in der Haltestelle „Christophstraße/Mediapark“

Der Namenszusatz „Mediapark“ dieser Haltestelle soll all denen Orientierung geben, die im nahegelegenen namensgleichen Quartier ihr Ziel haben. Hier finden sich zahlreiche Büroarbeitsplätze, ein Großkino, ein Hotel und Gastronomie. Ob die Betrachter des dortigen Kölnturm erinnern, dass der Mediapark auf dem Gelände des alten Güterbahnhofs Gereon entstand? Nun steht hier unter anderem genannter Turm mit rund 148 Metern Höhe, womit er eines der höchsten Gebäude Kölns und Nordrhein-Westfalens ist.
Übrigens: Der Mediapark selbst, mit seiner Tortenstück-ähnlichem Grundanlage, ist die städtebauliche Schablone für das Quartier des Potsdamer Platzes in Berlin. Letzterer wurde jedoch – in der Dynamik nach dem Mauerfall – schneller realisiert.

Weiter geht es über die Haltestellen „Hansaring“ und „Ebertplatz“ zum nördlichen Rand der Kölner City. Am Ebertplatz treffen dann die Stadtbahn-Linien 12 und 15 mit denen der 16 und 18 aufeinander. Die Gestaltung der Böden dieser Haltestelle lässt den Wechsel zwischen den Niederflur- und Hochflurbahnen zu. Ganz eindeutig bietet die Bahnsteigebene der Haltestelle „Ebertplatz“ den optisch schönsten Bereich der gesamten Örtlichkeit dar. Weiter oben „herrscht“ vor allem Beton und leider, was die Sicherheit betrifft, auch „die Straße“. Die Stadt Köln ist jedoch bemüht, dem Platz wieder mehr eigentliches Platzleben zurückzugeben und den Rechtsstaat wieder einziehen zu lassen.

Verlassen wir die Kölner City in Richtung Norden, dann wird hier die Ringbahn zur Radiallinie. Noch begleitet die Stadtbahn-Linie 12 die Linie 15.

Eine Linie mit weitgehender Barrierefreiheit

Barrierefreiheit ist ein wichtiges Aufgabenfeld des öffentlichen Personenverkehrs. Hierzu zählt unter anderem der barrierefreie Zugang zu Haltestellen und Fahrzeugen. Leider wurde in früheren Jahrzehnten beim Bau von Haltestellen noch kein großer Wert hierauf gelegt. Nun heißt es an vielen Stellen nachzurüsten. Die Stadtbahn-Linie 15 der KVB ist dabei ein positives Beispiel. An den meisten ihrer 24 Haltestellen besteht die Möglichkeit des niveaugleichen, also barrierefreien, Ein- und Ausstiegs in die Stadtbahnen und des stufenfreien Zugangs zu den Bahnsteigen von der Straßenoberfläche aus. Die Veränderung des Linienweges ab Ende 2003 und der Einsatz von Niederflurfahrzeugen hat bereits große Abschnitte der Linie 15 barrierefrei im Zu- und Abgang gemacht.

Doch etwas Wasser befindet sich noch im Wein. Insbesondere die U-Bahn-Station „Friesenplatz“ ist ein „dickes Brett“ auf dem Weg zur Barrierefreiheit. Hier müssen in einer schwierigen, weil engen, Ortslage noch Aufzüge nachträglich eingebaut werden. Das ist mit einiger Cleverness der Bauingenieure zu schaffen und wird erhebliche Geldbeträge kosten. Die Stadt Köln hat sich, als Eigentümerin der Stadtbahnanlagen, auf den Weg gemacht, so dass Licht auf dem Weg in den Tunnel der Ringstrecke besteht. Gleiches gilt für die U-Bahn-Station „Lohsestraße“, für die der Planungsprozess schon etwas weiter zu sein scheint. Und an der Haltestelle „Longerich Friedhof“ besteht auch noch ein relativ kleiner, aber dennoch störender, Höhenunterschied zwischen den Stadtbahnfahrzeugen und der Straße.

Aus dem Mittelalter in die junge Neuzeit

Nach der Ausfahrt aus der U-Bahn-Station „Ebertplatz“ drängt es die Stadtbahnen der Linie 15 nach Norden. Noch teilen sie sich mit den Bahnen der Linie 12 den selben Linienweg, was auch in den Stadtteilen Nippes, Mauenheim und Weidenpesch zu einem sehr guten Fahrplantakt führt. Entlang der Haltestellen „Lohsestraße“, „Florastraße“ und „Neusser Straße/Gürtel“ befindet sich die Strecke noch im Tunnel. Doch kurz vor der Haltestelle „Mollwitzstraße“ erreichen die Bahnen wieder das Tageslicht.

Ein Stück weiter nördlich, zwischen den Haltestellen „Scheibenstraße“ und „Wilhelm-Sollmann-Straßen“ befindet sich mit der KVB-Hauptwerkstatt das Schienenverkehrskompetenzzentrum des Unternehmens. In dieser Hauptwerkstatt erhalten alle Stadtbahnfahrzeuge des Unternehmens ihre Hauptuntersuchungen und großen Reparaturen. Direkt daneben wurde inzwischen die neue Abstellanlage für Stadtbahnen eröffnet, die die weiteren Abstellanlagen ergänzt. Und direkt neben der Zulauftrasse zu dieser errichtet ein Investor gerade ein neues Wohnquartier an der Stadtteilgrenze zwischen Weidenpesch und Longerich. Neue Kundschaft der KVB naht, sie wird unter anderem in die Linie 15 einsteigen.

An der Haltestelle „Wilhelm-Sollmann-Straße“ selbst trennen sich dann die Linienwege der 12 und 15. Die Bahnen der Linie 15 biegen dort nach Westen ab, erreichen den beschaulichen Altonaer Platz mit gleichnamiger Haltestelle, passieren die Haltestellen „Herforder Straße“, „Meerfeldstraße“ – die beiden „exklusiven Haltestellen“ der 15 – und „Longericher Straße“. Danach fahren sie – gesteuert durch die Technik – entweder bis zur Endhaltestelle „Longerich Friedhof“ oder zur eigentlichen Endhaltestelle „Chorweiler“. Diese zweigeteilte Konstruktion ermöglicht es, die Linie 15 bis bzw. ab Longerich in einem dichteren Takt zu bedienen, ohne in Chorweiler Probleme durch das „Wenden über Kopf“ zu bekommen.

Verzweigung Longerich ChorweilerIm übersichtlichen Longerich verzweigt sich
der Linienweg zu seinen beiden Enden
Haltestelle Longerich FriedhofDie Haltestelle „Longerich Friedhof“ ist eine
der beiden nördlichen Endhaltestellen

Der weitere Weg nach Chorweiler führt dann die Linie 15 erstmalig entlang durch Feld- und Waldlandschaft. Die Trasse der Stadtbahn senkt sich etwas und es erscheint als fehle im Trog lediglich das Tunneldach einer weiteren „U-Bahn“-Strecke. Doch zur wirklichen Tunnelstrecke wird der Linienweg der 15 erst im letzten Abschnitt in Chorweiler. Dort angekommen zeigt sich eine Besonderheit im KVB-Netz. Die Endhaltestelle „Chorweiler“ befindet sich in einem gemeinsamen Gebäude mit der gleichnamigen S-Bahn-Haltestelle. Umsteigende Fahrgäste müssen lediglich auf der Bahnsteigebene wechseln und erreichen dann den Düsseldorfer Flughafen und anderes mehr. Wer als Fußgänger die Haltestelle verlässt, kann anscheinend schnell in die wirklichen Metropolen gelangen – zum Londoner Platz und Pariser Platz – oder auch einfach in das örtliche Einkaufszentrum.

Haltestellenkunst Haltestelle Chorweiler

Großflächige Bilder zeigen Szenen aus dem Leben in Chorweiler

In der Haltestelle „Chorweiler“ zeigt die Kunst an den Wänden bereits, welche Philosophie mit der Planung des Stadtteils Chorweiler verbunden wurde. Ob sich diese in konkrete Lebenserfahrung umsetzen lies, mögen die Bewohnerinnen und Bewohner selbst beurteilen.

Die Stadtteile Longerich und Chorweiler selbst bilden schon einen deutlichen Kontrast zueinander. Während in Longerich eher niedrige Wohngebäude und ein alter Ortskern bestehen, ist Chorweiler eindeutig durch die Ansammlung von Hochhäusern geprägt. Der Kontrast zwischen den Örtlichkeiten der beiden Endhaltestellen „Chorweiler“ und „Ubierring“ jedoch ist noch viel größer.

630.000 Kilometer durch Köln

Die Stadtbahn-Linie 15 entpuppt sich als sehr spannende Verbindung. In circa 40 Minuten gelangen die Fahrgäste von einer Endhaltestelle zur anderen. Rund 175 Fahrten je Richtung bietet die KVB täglich von Montag bis Freitag an.
An den Samstagen sind es etwas unter 150, an Sonn- und Feiertagen etwa 70 Fahrten. Jährlich kommen somit in beide Richtungen fast 630.000 Kilometer zusammen. Es sind viele gute Gelegenheiten, ein Stück Köln kennenzulernen und in dem einen oder anderen Veedel einen Zwischenstopp einzulegen.

Fotos: Stephan Anemüller/KVB

Wer Interesse an weiteren Beiträgen hat, findet sie hier:

Linie 12 verbindet mehr als Nord und Süd
Die Querbahn – auf den Spuren einer stillgelegten Strecke
Porträt Linie 4
Porträt Linie 18
Porträt Linie 1
Porträt Linie 16
Porträt Linie 5
Porträt Linie 7
Porträt Linie 9
Wo ist die Linie 11 geblieben?

9 Kommentare

  • Nik

    Am Ubierring ist die Technische Hochschule Köln und nicht die rheinische.

  • Andre

    Die Linie 15 fährt doch erst seit 2006 nach Chorweiler! 2003 wurde die linie 12 auf Niederbahnen umgestellt. Die Linie 15 erst 2006, als es genügend Fahrzeuge der neuen 4500er gab und das Gleis in Chorweiler, auf die nötige Bahnsteig Höhe, aufgeschottert wurde. 2003 gab es nur die K4000 als Niederflurbahnen und damit die Linie 12 überhaupt erst mit Niederflurbahnen betrieben werden konnte, wurden die Züge von den Verstärkerfahrten der Linien 1 und der damaligen Linie 8 abgezogen!

  • B80d_Duewag_fan01

    Interessanter Artikel, aber schade das man nichts zu der Zeit vor 2003 geschriebenhat wo noch Achstachser und B100s in Chorweiler fuhren. In der Station Chorweiler gibt es nähmlich eine unterirdische Wendeschleife wo früher die Achtachser wendeten. Ist die denn noch erhalten oder wird die noch genutzt? Für die Zweirichtungswagen wird sie ja nicht mehr benötigt.

    Man hätte auch zumindest den Unfall 1999 in der Haltestelle Christophstraße/Mediapark erwähnen können. Hier gab es 1999 bei einer Testfahrt wegen einem Technischen Defekt an dem Siemens Citysprinter Prototypen eine Kollision mit einer anderen Bahn.
    Aufgrund es Unfalls wurde das Siemens City Sprinter Programm eingestellt und ein 2 Prototyp gar nicht mehr angenommen. Mehr Infos über den Unfall findet man hier
    https://www.ksta.de/redaktion/rueckblick-koeln-1999-40-verletzte-bei-kvb-crashfahrt-331037?cb=1674666512634
    https://www.welt.de/print-welt/article581565/Blutiges-Ende-einer-Testfahrt.html

    Statt dem Siemens City Sprinter beschaffte man die K5000er, welche auch wegen diesem Unglück mit den Nummern 51XX und 52XX beginnen.

    Zur Abstellanlage in Weidenpesch wurde ja ein komplett neues Anschlussgleis gebaut, welches teilweise auf dem Weg des alten Verbindungsgleises mit der Güterstrecke verläuft. Das Verbindungsgleis wurde zurückgebaut. Über das Anschlusgleis können jetzt Bahnen in die HW und Abstellanlage fahren ohne die alte Einfahrt (über die Str. Simonskaul) nutzen zu müssen. Wohngebäude gibt es auf dem Gelände der HW keine und Fahrgäste steigen dort selbstverständlich auch nicht ein.

    • Guten Morgen!
      Es ist immer ein bisschen schwierig, solche Blog-Beiträge im Umfang zu begrenzen, wenn es weitere interessante Inhalte gibt. Deshalb ist der Autor nicht so weit in die Vergangenheit abgetaucht.
      Die Bahnen der Linie 15 wechseln über eine Weiche vom Ankunftsgleis auf das Abfahrtsgleis (mit Bahnsteig zum Ein- und Ausstieg). Dabei fahren sie auf die Öffnung zur Wendeschleife zu, verschwinden aber nicht im Dunkeln hinter der dortigen Betonmauer des Gebäudes.
      Auf den Unfall mit dem City Sprinter wurde bewusst nicht eingegangen, denn diesen in einem Linienporträt einfach nur zu streifen, wie es der Stilistik eines solchen Porträts entspricht, würde diesem tragischen Unfall nicht gerecht werden. Es hätte dann deutlich mehr Absätze bedurft.
      Ja, die Zulaufstrecke zur neuen Abstellanlage zweigt vom Linienweg der Linien 15 und 12 ab. Zur Anlage wurde bereits im Porträt der Linie 12 etwas geschrieben. Vielleicht magst du da nochmal reinschauen: https://blog.kvb-koeln.de/linie-12-verbindet-mehr-als-nord-und-sued?
      VG Carola

  • Stadtbahnfan_Cologne

    Was ist denn jetzt mit dem Wendeschleifen-Gleis in Chorweiler? Der Tunnel existiert ja noch, liegt da das Gleis noch? Würde ja keinen Sinn machen das zurückzubauen weil man dann eine leeren Tunnel hätte.
    Laut Wiki wurde die Wendeschleife ab 1994 nicht mehr genutzt, weil dort dann nur noch Zweirichtungsfahrzeuge (B-Wagen) dort fuhren. Bis 2003 endete in Chorweiler noch die 18 mit B-Wagen, dann kamen die K4000.Die Wendeschleife soll wohl „gekappt“ worden sein. Wäre mal interessant davon ein Bild zu sehen wie es aussieht. Finde die Station selbst ist ganz interessant weil sich dort S-Bahn und Stadtbahn auf einer Ebene treffen und somit der Umstieg einfach ist. Der Stadtteil selber ist natürlich nicht wirklich toll.
    In Frankfurt gibt es auch solche Stationen wo sich die S-Bahn und Stadtbahn treffen.

    • Hallo, ich habe es nun in Erfahrung bringen können: Die Wendeschleife existiert noch, wird aber nicht mehr befahren. Die inzwischen genutzte Wendung über eine davor liegende Weiche und den Fahrerstandwechsel geht schneller, zumal sich vor der Wendeschleife inzwischen ein Tor befindet. VG Alex

  • Mario Flötmeyer

    Hallo KVB
    Kleine Korrektur

    Es sind 10 Haltestellen (Wilhelm-Sollmann-Str., Neusser Str./Gürtel, Florastr., Ebertplatz, Hansaring, Friesenplatz, Rudolfplatz, Barbarossaplatz, Chlodwigplatz, Ubierring) wo es Umstiegsmöglichkeiten zu Stadtbahn- und Buslinien gibt.

    Es sind 7 Haltestellen (Scheibenstr., Mollwitzstr., Lohsestr., Christophstr./Mediapark, Zülpicher Platz, Eifelstr., Ulrepforte) wo es Umstiegsmöglichkeiten zur Stadtbahnlinien gibt.

    Es gibt 4 Haltestellen (Chorweiler, Heimersdorf, Longericher Str., Longerich Friedhof) wo es Umstiegsmöglichkeiten zu Buslinien gibt.

    Es gibt 3 Haltestellen (Meerfeldstr., Herforder Str., Altonaer Platz) wo die 15 ohne eine andere Linie verkehrt.

Schreibe einen Kommentar

Mit der Freigabe Ihres Kommentares von Seiten der KVB wird der von Ihnen angegebene Name/das Pseudonym zusammen mit dem Kommentar veröffentlicht. Alle Informationen zu den geltenden Datenschutzbedingungen finden Sie hier: www.kvb.koeln/datenschutz (Stichwort: KVB-Blog: Kommentieren eines Blog-Beitrags)*