Drei Neue rechts des Rheins: Porträt der Buslinien 150, 153 und 159

Das rechtsrheinische Stadtgebiet wird elektrisch.
Hier erbringt die KVB etwa 40 Prozent ihres Busverkehrs. Inzwischen wurden bzw. werden mit den Linien 150, 153 und 159 die ersten „Rechtsrheinischen“ vom Diesel- auf den E-Busbetrieb umgestellt.
Sie gehören zum „Päckchen“ der sechs Linien, auf denen 2021/22 Batteriebusse heimisch wurden (zu den drei linksrheinischen Linien siehe Blog-Beitrag Treffpunkt Weiden: Die E-Bus-Linien 141, 145 und 149 im Porträt.)

Doch so „zaghaft“ wie die rund sieben Kilometer lange Linie 133, mit der 2016 die Antriebswende begann (siehe Blog-Beitrag Der nächste Schritt im Klimaschutz: Die Linie 133 wird e-mobil), sind sie nicht. Ihre Linienwege sind inzwischen länger, sie fahren jeweils in drei bzw. vier Stadtbezirken. Das hat es bisher noch nicht gegeben. Sie scheinen einen unterschiedlichen „Charakter“ zu haben, von der Linie des Strukturwandels über eine direkt verbindende „Arbeiterin“ bis hin zu einer sehr Vielfältigen. Und erstmals kommen auch Solobusse in der E-Bus-Flotte der KVB zum Einsatz.

Bus mit Klimamotiv

Bereits Dieselbusse sind aktiver Klimaschutz – viele Fahrgäste teilen sich die Fahrzeuge und senken die Pro-Kopf-Emission

Klimavorteil Busverkehr

Mit diesen drei neuen E-Bus-Linien nimmt die Antriebswende bei der KVB breiten Raum ein. Dabei wurden die Linienwege nicht verändert. Bisher fuhren hier lediglich Dieselbusse (auf der Linie 153 ist das für ein paar Tage noch der Fall), die jedoch auch schon ein wesentliches Element des aktiven Klimaschutzes waren. Denn: Der ÖPNV hat eine „bündelnde“ Wirkung. In den Bussen und Bahnen sammeln sich die Fahrgäste, die nicht einzeln in PKWs sitzen. Hierdurch kommt es zu wesentlich geringeren Emissionen je Personen-Kilometer. Bei der KVB insgesamt sind das (2019, vor der Corona-Sondersituation) z. B. rund 19 Gramm Kohlendioxid (CO2) je Personen-Kilometer, bei sehr „günstigen“ PKW nicht unter 100 bis 120 Gramm CO2 je Personen-Kilometer.

Die KVB stellt bis 2030 den gesamten Busbetrieb auf alternative Antriebe um. Dann wird die CO2-Emission des gesamten Unternehmens auf etwa sieben Gramm CO2 je Personen-Kilometer sinken. Die bereits geringe Restgröße resultiert noch aus anderem Energieeinsatz abseits des Betriebs von Bus und Stadtbahn.

Eingesetzt wird zu hundert Prozent Ökostrom (mehr dazu hier). Deshalb können die E-Busse gänzlich ohne Emissionen auskommen, am Fahrzeug und auch bei der Stromgewinnung. Ab 2035 möchte das Unternehmen sogar klimaneutral sein.

Bus und Stadtbahn treffen an einer Haltestelle aufeinander

Mit den E-Bus-Linien werden Stadtbahnlinien verknüpft und somit emissionsfrei Wegeketten für Umsteiger geschaffen

Fahrgäste der KVB können somit bald ihre gesamten Wegeketten in Köln sehr klimafreundlich zurücklegen. Bereits die drei neuen E-Bus-Linien sind an vielen Haltestellen mit der Stadtbahn verknüpft, etwa an den Haltestellen „Bahnhof Deutz/LANXESS arena“, „Bahnhof Mülheim, „Mülheim Wiener Platz“ oder (wie im Bild) an der Haltestelle „Buchheim Herler Straße“. Auch die Stadtbahnen werden seit 2016 zu hundert Prozent mit Ökostrom angetrieben. Hinzu kommt das emissionsfreie KVB-Rad, das inzwischen auch in ganz Köln zur Verfügung steht.

Bus an der Haltestelle Bahnhof Deutz

Am Bahnhof Deutz erreicht die Linie 150 die neue Messestadt


 
 
Linie 150: Entlang des Strukturwandels

Zwischen den Haltestellen „Corintostraße“ in Kalk und „Bahnhof Mülheim“ fahren die E-Busse der Linie 150. Auf ihrem 9,8 Kilometer langen Linienweg bedienen sie 16 Haltestellen. In Deutz erreichen die Fahrgäste mit ihnen die Technische Hochschule sowie den Bahnhof Deutz. Hier besteht eine Verknüpfung mit dem Nah- und Fernverkehr der Eisenbahn genauso wie mit den Stadtbahn-Linien 1, 3, 4 und 9.
Die Kölner Messe wird gleich durch zwei Haltestellen angebunden.

Von hier aus verläuft die Linie 150 in nördliche Richtung und erreicht den Rheinpark, die Kölner Seilbahn, das Thermalbad, um sich dann auf das Gewimmel am Wiener Platz in Mülheim zuzubewegen. Hier können die Fahrgäste in zahlreiche Bus-Linien sowie in die Stadtbahn-Linien 4, 13 und 18 umsteigen. Manche kommen aber auch zum Arbeiten und Einkaufen hierher. Wer aber auf die S-Bahn und den weiteren Eisenbahnregionalverkehr umsteigen möchte, muss noch ein bisschen ausharren und kommt dann bald, nach einem Bogen in östliche Richtung, an der Endhaltestelle „Bahnhof Mülheim“ an.

Die Befahrung des gesamten Linienweges bietet auch den Einblick in mehrere Gebiete des städtischen Strukturwandels. In Kalk, zwischen den Haltestellen „Corintostraße“ und „Gummersbacher Straße“ befand sich einst die Chemische Fabrik Kalk (CFK), die im Rahmen der weltwirtschaftlichen Verschiebungen aufgegeben wurde. Einst arbeiteten hier 2.400 Menschen und produzierten Soda. Am 31. Dezember 1993 war damit Schluss. Heute befinden sich hier das Einkaufszentrum „Köln Arcaden“, das Polizeipräsidium und auch Wohnbebauung.

In Deutz erreichen die Busse die neue Messestadt, unter anderem mit der erst kürzlich bezogenen Zentrale der Zurich Versicherung. Noch Anfang des Jahrhunderts befand sich hier das Barmer Viertel, ein Wohnquartier mit drei- bis viergeschossiger Wohnbebauung.

Die Buslinie fährt im alten Industriegebiet

Die Linie 150 führt durch mehrere Gebiete des Strukturwandels, hier am E-Werk im Mülheimer Schanzenviertel

Und in Mülheim führt der Linienweg im Abschnitt zwischen den Haltestellen „Keupstraße“ und „Ackerstraße“ dann direkt durch das Quartier des ehemaligen Industrieunternehmens Felten & Guilleaume aus dem auch das Carlswerk entstanden ist. Felten & Guilleaume produzierte zum Beispiel 1904 das erste transatlantische Telefonkabel, das Europa mit Nordamerika verband. Später folgten Starkstromkabel für zahlreiche Länder. 1903 lieferte das Unternehmen die ersten Seile für Drahtseilbahnen in der Schweiz, 1957 dann die Seile der Kölner Seilbahn. Aus dem Carlswerk wurden 1929 die Tragseile für die Mülheimer Brücke ausgeliefert, 1941 jene für die Rodenkirchener Rheinbrücke. Noch 1960 beschäftigte die „Felten & Guilleaume Carlswerk AG“ über 23.500 Menschen. Um die Jahrtausendwende wechselten Eigentümer, wurde aufgeteilt, verlagert und geschlossen. Heute arbeiten hier etwa 50 Unternehmen vor allem der Medien- und Eventbranchen. Erhalten ist ein nennenswerter Teil alter Architektur, der – wie zum Beispiel das alte Elektrizitätswerk – neue „Inhalte“ bekam.

Auf der Linie 150 kommen erstmals zwölf Meter lange E-Busse der KVB zum Einsatz. Auf allen anderen bisherigen E-Bus-Linien fahren die 18 Meter langen Gelenkbusse. Was zunächst komisch klingt – denn schließlich scheint es einfacher zu sein, erst bei kleineren Fahrzeugen neue Techniken einzusetzen – kennzeichnet den Pioniergeist des Unternehmens. Mit der Linie 133 begann die KVB 2016 ganz bewusst mit einer Innenstadtlinie im Realeinsatz und suchte nicht nach einer kleinen Linie im städtischen Randbereich. Seinerzeit waren es die ersten Gelenkbusse mit Batterietechnik in Europa und ihr Einsatz funktionierte weitestgehend reibungslos. Die nächsten Linien folgten diesem Muster, auch hier sind Gelenkbusse die Regel. Nun wurde mit der 150 auch eine Linie umgestellt, bei der die kleineren Solobusse ausreichen.

Die E-Busse vor dem Ladeport

Die KVB setzt neben E-Gelenkbussen nun auch E-Solobusse ein

Linie 153: Direkt über die Hauptachse

Zwischen den Endhaltestellen „Bahnhof Deutz / LANXESS arena“ und „Neuer Mülheimer Friedhof“ verläuft die Linie 153. Mit 12,7 Kilometer je Richtung und insgesamt 29 Haltestellen ist sie bereits wesentlich länger als die Linie 150. Sie läuft, von der LANXESS arena kommend, zunächst in die entgegengesetzte Richtung zur 150, orientiert sich dann nach Süden, verbindet die Stadtteile Deutz und Humboldt/Gremberg.

Hier wechselt sie die Himmelsrichtung und orientiert sich nach Norden, trifft in Vingst auf die Stadtbahn-Linien 9 und in Höhenberg auf die Stadtbahn-Linie 1.
Am Mülheimer Friedhof schließt sie sich den Linien 151 und 152 an und verstärkt deren ÖPNV-Angebot in Richtung Nordwesten. Die Menschen in Buchheim und Buchforst können hier in die Busse der Linie 153 einsteigen, erreichen schnell den Mülheimer Bahnhof und den Wiener Platz.

Wiener Platz - belebter Ort zum Umstieg in den ÖPNV

Am Wiener Platz präsentieren die Linien 150, 153 und 159 die erfolgreiche Antriebswende

Am Wiener Platz in Mülheim wird es „wuselig“. Hier pulsiert das Leben, treffen zahlreiche Menschen mit unterschiedlichen Wegen aufeinander. Deshalb ist die Haltestelle „Mülheim Wiener Platz“ einer der größten Knotenpunkte im KVB-Netz. Hier ist die Linie 153 mit den Stadtbahn-Linien 4, 13 und 18 sowie mit acht weiteren Bus-Linien verknüpft.
Unter anderem treffen hier auch die E-Busse der Linien 150 und 159 auf die der Linie 153. Das mag die Luftqualität vor Ort bereits deutlich verbessern.

Danach, weiter nach Norden, können die Busse auf der B8 Fahrt aufnehmen. Der Clevische Ring und die Düsseldorfer Straße laufen direkt auf Stammheim zu. Gerade auf dieser Verkehrsachse wurden immer zu hohe Konzentrationen der für die Gesundheit schädlichen Stickoxide (NOx) gemessen. Die emissionsfreien E-Busse sind somit nicht nur ein Mittel für den Klimaschutz, sondern auch zur Luftreinhaltung.

Blick aus dem fahrenden Bus auf den Clevischen Ring

Die Linie 153 fährt ein langes Stück direkt über den Clevischen Ring. Hier ist die emissionsfreie Mobilität eine große Hilfe

In Stammheim fahren die Busse der Linie 153 wieder eine kleine Schleife, um an der Haltestelle „Neuer Mülheimer Friedhof“ anzukommen. Kurz zuvor bieten sie an der Haltestelle
„Stammheim S-Bahn“ noch den Umstieg auf die Schiene in Richtung Leverkusen und Düsseldorf. Wer also mit der Eisenbahn aus Bonn kommt, am Bahnhof Deutz in die Linie 153 umsteigt und dann von hier aus weiter mit der S-Bahn nach Düsseldorf fährt, kann das Rheinland emissionsfrei auf recht direktem Weg durchqueren. Die zunehmende Vernetzung zukunftsfähiger Verkehrsmittel lässt sich an solchen Beispielen erkennen.

Aber bleiben wir in Köln. Hier am Neuen Mülheimer Friedhof wird die Ruhe gerade noch etwas gestört. Bis Mitte Mai 2022 finden Arbeiten an der Ladeinfrastruktur für die Linie 153 statt und werden die Oberflächen im Straßenraum ordentlich hergestellt. Eigentlich sollte die Ladestation am anderen Ende der Linie, am Stadthaus in Deutz, entstehen. Dort war aber nicht genügend Platz, so dass umgeplant werden musste. Nun stehen zwei Lademaste an der Bushaltestelle zur Verfügung, das garagenähnliche Betongebäude der Ladestation selbst wurde hinter einem benachbarten Gebäude errichtet. Noch im Mai soll hier der erste E-Bus Ökostrom „tanken“.

Baustelle für den E-Bus Ladestandort

Für die E-Bus-Linien wird an Endhaltestellen Ladeinfrastruktur aufgebaut, wie hier am Neuen Mülheimer Friedhof

Linie 159: Vielfältig zwischen Zentrum und Freizeitraum

Die Linie 159 entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als eine sehr vielfältige Linie. Zwischen ihren Endhaltestellen „Schüttewerk“ in Poll und „Buchheim Herler Straße“ durchzieht sie unterschiedliche Stadträume. Hierbei legen die Busse 11,9 Kilometer je Richtung zurück und bieten an nicht weniger als 32 Haltestellen die Möglichkeit zum Ein- und Ausstieg. Erstmals durchzieht eine E-Bus-Linie vier Stadtbezirke: Porz, am Deutzer Ring soeben noch den rechtsrheinischen Bereich des Bezirks Innenstadt, Kalk und Mülheim.

Beginnen wir im Süden. An den Poller Wiesen, wo sich zahlreiche Freizeitaktivitäten anbieten, starten die E-Busse. Hier konnten sie zuvor an der Endhaltestelle Ökostrom an einer der beiden Ladesäulen „nachtanken“. Die Integration der Ladeinfrastruktur bereitete hier keine Platzprobleme. Vermutlich würden sich die Planer das an mehr Linienwegen wünschen. Die Alfred-Schütte-Allee, auf der die Busse dann Fahrt aufnehmen, ist gesäumt durch einen schönen, alten Alleebaumbestand. Direkt dahinter geht es runter zum Rhein, vorbei an Lesenden, Drachenfreunden, Hundeliebhabern, Fußballern und Sonnenbadenden. Sie alle können direkt und sehr klimafreundlich aus diversen Veedeln hierher kommen. Im Hintergrund sind die Südbrücke und die Kranhäuser zu erkennen.

Bus der Linie 159 am Poller Rheinufer

Die Busse der Linie 159 bringen die Einwohner einiger rechtsrheinischer Veedel direkt in das Freizeitgebiet am Poller Rheinufer

Direkt danach durchfahren die Busse den Stadtteil Poll. Wer Köln nur als Großstadt kennt, wird hier eines Besseren belehrt. Es gibt sie noch, die Veedel mit ursprünglichem Charakter am Innenstadtrand. Die Siegburger Straße berührt die Linie 159 nur auf einem kurzen Abschnitt und überlässt diese Verkehrsachse lieber der Stadtbahn-Linie 7, in die an der Haltestelle „Poll Salmstraße“ umgestiegen werden kann. Im Anschluss durchfahren die Busse den Stadtteil Humboldt/Gremberg, um dann ein kurzes Stück über den Deutzer Ring geleitet zu werden. Hier bietet die Linie auch den Anschluss an die Technische Hochschule in Deutz, bevor sie auf die Kalker Hauptstraße und somit in ein großstädtisches Zentrum abbiegt. Auch diese Verkehrsachse gehörte bisher zu den „Hotspots“ Kölner Luftbelastung.

Bus unterwegs in Kalk
Bus unterwegs in Kalk

In den rechtsrheinischen Zentren, wie hier in Kalk, erreichen die Fahrgäste mit der Linie 159 u. a. die Einkaufsmeilen

Auf der Kalker Hauptstraße ist die Linie 159 an den Haltestellen „Kalk Post“ und „Kalk Kapelle“ mit den Stadtbahn-Linien 1 und 9 verknüpft. Vor dem Güterbahnhof Kalk-Nord verlassen die Busse dann jedoch die Hauptachse wieder und bewegen sich durch das Kalker Veedel und durch Buchforst. Hier kann an der Haltestelle „Buchforst S-Bahn“ in die S-Bahn, aber auch auf die Stadtbahn-Linie 3 umgestiegen werden.

Schnell erreichen die Busse Mülheim, wo sie unter anderem am Wiener Platz halten und ihre Fahrgäste zum zweiten großen rechtsrheinischen Zentrum bringen. Umsteigemöglichkeiten in die Stadtbahn-Linien 4, 13 und 18 ermöglichen die Weiterreise in andere Stadtregionen. Die Linie 159 selbst bewältigt dann noch einen kurzen Bogen über die Bergisch Gladbacher Straße, den Herler und Buchheimer Ring, um dann in Buchheim an der Herler Straße zu enden. Hier können die Fahrgäste die Stadtbahn-Linien 3, 13 und 18 erreichen, während die E-Busse unter der Ladesäule neue Energie aufnehmen.

Wer das rechtsrheinische Stadtgebiet kennenlernen möchte, der ist in der Linie 159 sicherlich gut aufgehoben. Ausgestattet mit einem Stadtführer und einer Karte lässt sich auf der Fahrt einiges entdecken. Für andere werden die Busse stete Begleiter auf dem Weg zur Arbeit, Schule, Ausbildung, zum Einkaufen oder auch ins Grüne sein. Diese Linie zeigt dabei, dass die E-Mobilität im gesamten Kölner Stadtprofil angekommen ist. Bereits in wenigen Jahren werden E-Busse die Normalität sein und nur gelegentlich ein Dieselbus um die Ecke kommen.

Fotos: Stephan Anemüller/KVB

Wer Interesse an weiteren Beiträgen hat, findet sie hier:

Treffpunkt Weiden: Die E-Bus-Linien 141, 145 und 149 im Porträt
Neue Heimat für 150 E-Busse in Porz
Stadtbahn macht PKW zu Klimaschützern
Smart City KVB: KVB macht Klimaschutz zur runden Sache
Entlang der „Rheinstromlinie“
Auf dem Weg zu Zero Emission
Ökostrom: Was bedeutet er für den Verkehr?
Nächste Schritte im Klimaschutz: KVB baut E-Mobilität im Busverkehr aus
Der nächste Schritt im Klimaschutz: Die Linie 133 wird e-mobil

10 Kommentare

  • Busspotter_Cologne

    Elektrobusse sind ja gut, aber dann bitte nicht nur von VDL. Es gibt auch noch andere Hersteller wie Mercedes und MAN. Gerade da es bei Elektrobussen noch häufiger zu Problemen kommt, sollte man auf verschiedene Hersteller setzen statt sich nur auf den Citea zu fixiren. Da braucht nur irgendetwas zu passieren (Akku überhitzt, Ein Bus brennt ab o.ä.) und alle Busse von dem Modell werden stillgelegt bis das geklärt ist. Oder es gibt einen Ersatzteilmangel seitens des Herstellers, dann gibts evtl. nicht mehr genügend Busse.

    Die KVB hat ja insgesamt 133 Stück bestellt. Der günstigere Preis von den VDLs war wahrscheinlich eines der auschlagebenden Argumente für den Kauf (wie immer bei der KVB). Ich habe auch mal gelesen, das die Entscheidung für VDL wohl auch wegen den Dachstromabnehmern gefallen ist, da andere Hersteller dies zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht angeboten haben.

    Wird man dann auch zukünftig Busse von Mercedes oder Man bestellen, wenns die mit Stromabnehmern gibt? Oder wenn die eine Höhere Reichweite haben das die ohne Zwischenladen den Tag durchhalten auch ohne diese Stromabnehmer? Wäre interessant, da mal mehr zu den Plänen zu wissen.

  • Busspotter_Cologne

    Stimmt das denn mit den Dachstromabnehmern oder gab es auch noch andere Kriterien? So wie ich das mal gelesen habe, wurden die VDLs wohl wegen den Dachstromabnehmern beschafft, damit die Busse an den Endhaltestellen nachladen können, da sonst die Batterie nicht den ganzen Tag zum Fahren reichen würde. So hat man also das Problem mit der noch geringen Reichweite gelöst. Jetzt hat die KVB 113 Elektrobusse von VDL bestellt und es werden fleißig Ladestationen für die gebaut.
    Es sollen ja dann alle Dieselbusse bis 2030 ersetzt werden.

    Was ist wenn es in den nächsten Jahren durch neue Akkus und Effizientere Antriebe Elektrobusse mit höherer Reichweite auf den Markt kommen, sodass man die nicht mehr zwischendurch nachladen muss? Dann wäre ja das Dachstromabnehmer-Argument für die VDLs obsolet. Auch bräuchte mann dann keine Lademasten bauen. Warum hat man aber gleich 113 Stück bestellt? Sagen wir mal, Mercedes bringt eine neue Version des eCitaro raus mit genügend Batteriekapazität für einen ganzen Tag ohne Nachladen. Würde man dann bei der KVB auch diese Busse beschaffen oder weiterhin nur welche die Lademasten benötigen?

    Ich finde das nicht schlau, gleich so viele VDLs zu bestellen nur weil man möglichst schnell eine große Anzahl Elektrobusse haben will. Es werden viel bessere Elektrobusse von Mercedes oder MAN in den nächsten Jahren kommen und die KVB sitzt dann auf die dann veralteten VDLs, welche immer nachladen müssen. Warum legt man sich jetzt so auf dieses einzige Busmodell und den einen Hersteller fest? Auch beim Bau des neuen Betriebshofes Porz kann man auf den Plänen diese Lademasten für die VDLs sehen.

    Zu den Lademasten: Auch andere Hersteller arbeiten an Elektrobussen mit diesen Stromabnehmern (siehe hier Mercedes https://omnibus.news/ecitaro-mit-pantograf und MAN https://www.mantruckandbus.com/de/electrifying-europe-archiv/05-01-fokus-thema-smarte-stromversorgung-fuer-man-elektrobusse.html ) Wenn diese Busse dann erhältlich sind, gäbe es doch keinen weiteren Grund mehr die qualitativ minderwertigen VDLs zu beschaffen. Mercedes und MAN oder Scania arbeiten unter anderem auch an Elektro Lastwagen, deren Technologien dann wahrscheinlich ebenfalls in Busse einfließen werden.

    Wahrscheinlich wird aber dann weiter das billigste verfügbare modell mit Dachstromabnehmer bestellt, was dann VDL ist. So ist das halt bei der KVB, am ende entscheidet dort der Kaufpreis und nicht die Qualität.

    • Guten Morgen,
      die Entscheidung für VDL in zwei Ausschreibeverfahren basierte nicht allein auf der Integration von Stromabnehmern. Es war vielmehr das wirtschaftlichste (nicht billigste) Angebot im Kontext zahlreicher Faktoren. Es sind einmal 53 und einmal 51 E-Busse bestellt worden (und zuvor 8+1 für die „Serie 0“).
      Wir versorgen unsere E-Busse zu einhundert Prozent mit Ökostrom und setzen nicht zusätzlich Energie aus einem Dieselgenerator ein, wie es andere Verkehrsunternehmen zum Beispiel für die Versorgung der Nebenverbraucher Licht, Heizung etc. machen.
      Dabei stellen wir fest, dass die neuen E-Busse bereits über leistungsfähigere Batterien verfügen. Es hat somit auch nicht mehr jede Linie an beiden Endhaltestellen eine Ladeinfrastruktur, wobei bereits längere Linien umgestellt wurden. An den Endhaltestellen teilen sich zum Teil auch bereits mehrere Linien die Ladeinfrastruktur. Leistungsfähigere Batterien bedeuten aber sehr schnell auch mehr Gewicht, was auch immer an den Betriebszwecken gespiegelt werden muss.
      VG Carola

  • Busfan_Cologne

    Mir gefallen diese VDL-Kisten ebenfalls nicht und ich finde die Busse von Mercedes, MAN oder auch Scania allgemein besser. Mercedes stellt beispielsweise schon seit 1926 Omnibusse her, da waren die Gründer von VDL noch nicht mal auf der Welt. Und MAN stellt sogar seit 1914 LKWs und Busse her. Wer hat hier also mehr Erfahrung und bessere Qualität? Man sollte lieber auf Made in Germany setzen, statt Billigschrott aus Holland zu importieren.
    Was Elektrobusse angeht, haben MAN oder Mercedes ebenfalls die Nase vorn. Mercedes experimentierte z.B. schon 1969 mit einen Hybrid O302 https://www.mercedes-fans.de/magazin/classic/1969-geburtsstunde-des-hybrid-bei-daimler-daimler-stellt-auf-der-iaa-in-frankfurt-den-ersten-prototyp-des-elektro-hybrid-busses-oe-302-vor.8216
    Und Man stellte 1970/71 einen elektrischen Standart-Omnibus vor. https://www.saving-volt.de/2020/06/man-stellte-1970-einen-eigenen-elektrobus-vor/
    Das waren zwar nur Experimentalfahrzeuge, aber für damals war das schon fortschrittlich.
    Den VDL-Citea gibts erst seit 2007… Seit 2010 den Hybrid.

    Bei der KVB scheint der Preis wirklich am wichtigsten zu sein, nach dem Motto „Billiger = Besser“. Das wird sich noch rächen, wenn die Citeas dann mal Probleme machen nach 10 Jahren oder so. Dann wird man sich denken „hätte man doch nur was von Deutschen Herstellern gekauft“.
    Hier mal ein kleiner Tipp wo es noch günstige Elektrobusse gibt: Beim Polnischen Hersteller Solaris und wers noch günstiger will, der kann gleich bei BYD Busse aus China importieren. Am Ende finden diese Marken wahrscheinlich wirklich den Weg auf Kölns Straßen so wie man die KVB kennt.

    • Joe

      Oh nein bitte keine Busse von Solaris oder BYD… Die sind wirklich noch schlechter als VDL, wobei Solaris noch besser ist als BYD.
      In London fahren ja seit letztem Jahr BYDs, einfach unglaublich das die dort wirklich so einen Schrott kaufen. Da gefällt mir VDL noch viel besser. Es geht also noch schlimmer immerhin hat die KVB nicht die „allerbilligsten“ Busse genommen.

  • Öpnv-freak-cologne

    Ich bin zufällig beim Durchforsten des Internets auf eine Webseite mit der Domain https://www.kvb.de/ gestoßen. Der Inhalt der Webseite hat aber gar nichts mit der KVB oder überhaupt Köln und ÖPNV zu tun. Könntet ihr nicht von denen fordern, eine andere Domain zu nutzen oder sich umzunennen? Hier scheint man aus Werbegründen einfach die Abkürzung „KVB“ übernommen zu haben. Auch wenn sich dahinter etwas anderes verbirgt (Kassenärztliche Vereingung Bayern).

    Die hätten sich doch KAVB nennen könnnen, um verwechelungen zu vermeiden. Ich finde das mehr als Fragwürdig, da dadurch ja auch das Image der KVB geschädigt werden kann. Zumal die KVB bundesweit bekannt ist als ÖPNV-Dienstleister in Köln mit jeden Tag hunderttausenden Nutzer/innen. Auch die Domain der Webseite (https://www.kvb.de/) wurde wahrscheinlich bewusst gewählt, um Nutzer, die nach der KVB in Köln suchen auf diese Seite zu lenken und so Werbeeinnahmen durch Aufrufe zu generien. Die hätten sich wie gesagt einfach KAVB nennen können und die Webseite dann https://www.kavb.de/ .

    • Guten Morgen, danke für deine Nachricht und deinen Vorschlag. Die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) ist die größte der insgesamt 17 Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) in Deutschland und ebenfalls bundesweit bekannt. Natürlich ist die gemeinsame, identische Abkürzung unglücklich. Wir sind als Kölner Verkehrsbetriebe ja sogar in noch kleinerer Region (Kölner Raum vs. Bayern) unterwegs. Aber auch wir nennen und deswegen jetzt nicht KOEVB o.ä. 😉 VG Alex

      • Öpnv-freak-cologne

        Ich bin ja nicht für eine Umbenennung der KVB sondern dieser Saftladen aus Bayern soll sich umbenennen. Die KVB kennt doch jeder als Verkehrsbetrieb aus Köln und nicht als „Kassenärtzliches Dingsda“ aus Bayern. Die Kölner Verkehrsbetriebe gibt es ja schon seit über 100 Jahren. Ich finde das jedenfalls nicht toll, das sich die Krankenkasse nicht mal einen besseren Namen ausdenken kann. Eigentlich müsste es ja KÄVB heißen, wegen Ärztliche Vereinigung und nich nur Kassen Vereinigung Bayern.

        Wenn die noch was mit ÖPNV zu tun hätten oder auch ein Verkehrsbetrieb wären, dann könnte man das ja noch verstehen. Das ist aber eine Krankenkasse die hier einfach die Abkürzung KVB nutzt. Und auch die Webseite http://www.kvb.de . Die Webadresse wurde bewusst so gewählt, da viele User, die eigentlich nach der KVB seite (wegen der Verbindungsauskunft oder anderen Infos) suchen, dann auf diese Seite kommen. So bekommt die Krankenkasse aus Bayern mehr Besucher auf ihrer Seite und dadurch auch Kostenlose Werbung.
        Krankenkassen sind auch nur Unternehmen, die Kunden haben wollen und da passt das mit der Webseite sehr gut.

        Wahrscheinlich wird man nix gegen die machen können, so Millionenschwere Unternehmen haben ja immer auf alle Namen und Marken etc. Copyright.

        Wie auch immer, für mich und wahrscheinlich die meisten ÖPNV-Interesierten wird die Abkürzung KVB immer für ein Traditionsreiches Verkehrsunternehmen aus Köln stehen und nicht für eine Langweilige Krankenkasse aus Bayern die es eh wie Sand am Meer gibt und welche im Endeffekt alle gleich sind. Wie die jetzt auch immer heißen und ob die aus Bayern oder sonstwo herkommen. Die KVB hat einfach ihren eigenen Charakter und gehört zu Köln dazu.

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