Unsere Mission: Null Emission

Damit die KVB weiß, wo sie hinsichtlich Klima- und Umweltschutz steht und welche Auswirkungen das Unternehmenshandeln hat, lässt sie sich regelmäßig nach dem Standard EMAS (Eco-Management and Audit-Scheme) begutachten. Seit über 20 Jahren unterzieht sie sich diesem europäischen Regelwerk. Alle drei Jahre entsteht dabei eine Umwelterklärung, die in den Zwischenjahren stets aktualisiert wird. Am 26. August 2022 erreichte das Unternehmen mit der Unterzeichnung der Umwelterklärung 2022 durch den Gutachter erneut das Testat.

Der Schutz unseres Klimas und unserer Umwelt ist eine Aufgabe, der wir uns alle stellen müssen. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ist bereits durch seine bündelnde Wirkung, das heißt viele Fahrgäste “teilen“ sich ein Fahrzeug und somit auch die Emissionen, ein Lösungsansatz für den Klima- und Umweltschutz. Der ÖPNV vermeidet Pkw-Fahrten und somit einen höheren Kohlendioxid- und Schadstoff-Ausstoß und er vermeidet die Notwendigkeit, weitere Flächen für Straßen und Parkplätze zu versiegeln.

Fahrgäste an Haltestelle

Umweltvorteil ÖPNV: Durch die Bündelung der Fahrgäste entstehen niedrige Emissionswerte je Personen-Kilometer

Dennoch will die KVB nicht stehen bleiben, sondern ihren Vorteil beim Klima- und Umweltschutz weiter ausbauen.
In der Unternehmensstrategie „Profil Zukunft“ wurde das Ziel verankert, ab 2035 mit dem gesamten Unternehmen klimaneutral zu sein. Hierfür wird ein umfangreiches Programm aufgesetzt. Aber auch die weiteren Aufgaben des Umweltschutzes, wie z. B. Lärmschutz, Luftreinhaltung, Energieeffizienz, Umgang mit Regenwasser, Biodiversität, Vermeidung von Abfällen, fordern die KVB heraus. Hier ein paar Beispiele aus dem breiten Themenfeld.
 
Klimaneutrale KVB? Eine große Herausforderung

Die KVB entwickelt derzeit ein Programm, mit dem das Unternehmen klimaneutral werden kann. Zunächst gilt es, mögliche Maßnahmen und deren Kosten zu ermitteln. Aus dem Einsatz von Strom, den Kraftstoffen Diesel und Benzin, Gas, Flüssiggas, Heizöl, Fernwärme und Kältemitteln resultieren Emissionen von Kohlendioxid (CO2) und weiteren Klimagasen mit hohem Treibhausgaspotenzial.

Dabei ist der bei der KVB direkt eingesetzte Strom als Ökostrom emissionsfrei. Er wird durch Photovoltaik, Wasserkraft und Windkraft erzeugt; hier besteht kein Handlungsbedarf. Die Emissionen aus dem Einsatz der weiteren, noch fossilen, Energieträger sind jedoch durch regenerative, emissionsfreie Energieträger zukünftig zu vermeiden. Beim Betrieb von Dieselbussen, weiteren Kfz und Gleisbaufahrzeugen hat die KVB hierbei direkte Handlungsmöglichkeiten.

Auch im Betrieb der diversen Gebäude, Werkstätten und Betriebshöfe kann die KVB direkt steuern. Aber bereits die Versorgung des Betriebshofes Merheim und der U-Bahn-Station „Appellhofplatz“ mit Fernwärme bedeutet Emissionen beim Lieferanten, auf deren Reduzierung die KVB keinen direkten Einfluss hat.

Diesel- und E-Bus stehen nebeneinander

Durch die Antriebswende im Busbetrieb – vom Diesel- zum E-Bus – werden bis 2030 jährlich weitere 26.000 Tonnen CO2 vermieden

Hierbei wird der mit Abstand größte Anteil der CO2-Emissionen durch den Einsatz von Dieselbussen verbucht. Rund 18.200 Tonnen CO2 entweichen jährlich aus dem Antrieb und der Ölheizung KVB-eigener Dieselbusse, weitere rund 7.800 Tonnen CO2 jährlich aus den Dieselbussen des Tochterunternehmens und größten Subunternehmers Schilling Omnibusverkehr (SOV). Zusammen machen sie 86 Prozent der direkten Emissionen (also ohne Fernwärme) aus.
Durch die Umstellung des gesamten Busbetriebs auf E-Mobilität bis 2030 wird diese Emission entfallen.

Weitere zehn Prozent sind der Wärmeversorgung von Gebäuden (ohne Fernwärme) zuzuordnen, vier Prozent dem Kraftstoffeinsatz in der Pkw- und Lkw-Flotte, zwei Prozent dem Einsatz von Kältemitteln in stationären Anlagen und Fahrzeugen. Der Rest mit unter einem Prozent (0,2%) resultiert aus dem Einsatz von Schienennutz- und Spezialfahrzeugen, Notstromgeneratoren etc.

Der Fokus der Betrachtung liegt zunächst auf den direkten Emissionen aller Treibhausgase. Indirekte Emissionen aus Vorlieferketten und der Baustoffauswahl bei Baumaßnahmen werden im ersten Schritt nicht betrachtet. Auch Flächenentsiegelungen, Renaturierungen, Begrünungen etc. bleiben zunächst außen vor. Solche Maßnahmen können jedoch ggf. als Kompensationsmaßnahmen genutzt werden, um z. B. Restemissionen auszugleichen.
 

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Betriebshofs Nord

Die Dächer der KVB werden, wie hier eines der Carports auf dem Betriebshof Nord, zu Ökostromkraftwerken

Photovoltaik auf den Dächern

Auf den Werkstätten, Abstellhallen und weiteren Gebäuden der KVB existieren einige große Dächer. Das Unternehmen nutzt einen Teil diese Dächer in Zusammenarbeit mit dem Schwesterunternehmen RheinEnergie zur Erzeugung von Ökostrom über Photovoltaik, z. B. auf der neuen Abstellhalle in Weidenpesch mit einer Stromerzeugung von bis zu 140 Kilowatt in der Spitze (kWp). Auf dem Betriebshof Nord in Niehl werden auf den Dächern der Carports bis zu rund 340 kWp Ökostrom erzeugt. Seit Dezember 2021 baut die KVB in Köln-Porz einen neuen Betriebshof für den Busbetrieb. Auch hier wurde die Integration von Photovoltaik-Anlagen eingeplant. Über insgesamt neun Photovoltaik-Anlagen auf Dächern sowie Traversen über den Busabstellflächen wird hier nach Inbetriebnahme des Betriebshofes in 2023 ein Ökostromvolumen von 440 kWp gewonnen.
 

Die Beleuchtungsanlage der P&R-Anlage

Durch die Erneuerung von Beleuchtungsanlagen, wie hier in der P&R-Anlage Haus Vorst, wird der Stromverbrauch deutlich reduziert

Energiesparen auch mit Ökostrom

Auch beim Einsatz von Ökostrom kommt es darauf an, sparsam mit dieser Energie umzugehen. Schließlich steht Strom aus regenerativen Energiequellen nicht unbegrenzt zur Verfügung und wird von immer mehr Verbrauchern nachgefragt. Ein Beispiel: Die Beleuchtung der P&R-Anlage Stadion der KVB wird erneuert. Die 412 alten Leuchtstoffröhren werden durch 344 LED-Lampen ersetzt und damit über 77 Prozent des ursprünglichen Stromverbrauchs eingespart. Während die bisherigen Vorschaltgeräte einen Verlust von 27 Watt (W) je Leuchte ausmachen, liegt dieser Verlust bei den neuen Vorschaltgeräten bei nur noch 3 W. Zudem wird eine Tageslichtsteuerung eingebaut.
 

Das beliebte KVB-Rad

Das KVB-Rad ist inzwischen im gesamten Stadtgebiet nutzbar

Stationen für das KVB-Rad

Die KVB hat ihr Leihradangebot deutlich ausgebaut. Seit dem Herbst 2021 kann das KVB-Rad auch in den Vororten ausgeliehen werden.
Die Stationszone – mit zunächst bis zu 100 Stationen – ermöglicht die Ausleihe und Rückgabe der KVB-Räder an fest definierten Standorten. Für diese werden meist bisherige Pkw-Stellplätze im öffentlichen Straßenraum aufgegeben. Inzwischen laufen die Planungen für den Ausbau des Stationsnetzes in 2023. Durch das Leihradangebot werden Autofahrten vermieden und auch neue Kunden für den ÖPNV gewonnen.
 

Durch Schleifarbeiten entstandener Funkenflug

Durch das Glattschleifen von Schienen werden Unebenheiten und in der Folge Vibrationen reduziert

Lärmschutz für eine lebenswerte Stadt

Der Lärmschutz hat in den vergangenen Jahren eine wesentlich größere Bedeutung erhalten. Für die KVB ist die Vermeidung und Reduzierung von Schall eine wesentliche Aufgabenstellung des Umweltschutzes. Bei der Stadtbahn werden z. b. in sensiblen Bereichen sogenannte Schienenschmieranlagen eingebaut.
Die herannahende Stadtbahn löst die Ausbringung einer Schmierpaste aus.
Der Kontakt von Schiene und Rad führt dann nicht zu unerträglichen Vibrationen und in der Folge auch zu weniger Lärm. Zurzeit sind nicht weniger als 281 ortsfeste Schienenschmieranlagen im Streckennetz der KVB verbaut.
Zudem schleift die KVB regelmäßig die Schienen in ihrem Netz, um Schall verursachende Riffel zu beseitigen. Jährlich werden in ca. 120 Schichten mit dem Schleifzug des Unternehmens ca. 240 Kilometer Gleis glattgeschliffen.
Hinzu kommen jährlich 25 km durch externe Dienstleister. Zudem werden jährlich rund 20 Gleiskreuzungen mit handgeführten Maschinen geschliffen.

 

Innenansicht der Stadtbahnwaschanlage

In der Waschanlage für Stadtbahnen in Weidenpesch wird Regenwasser eingesetzt

Umgang mit Regenwasser

Der Klimawandel führt zu häufigeren Starkregenereignissen.
Der Umgang mit Regenwasser ist u. a. deshalb eine Aufgabenstellung in der Klimafolgenanpassung dar. Eine wirksame Lösung liegt in der temporären Rückhaltung und anschließend kontrollierten Versickerung des anfallenden Regenwassers. Zudem kann Regenwasser als Brauchwasser im Brandschutz, in Waschanlagen etc. eingesetzt werden. Die KVB hat bei ihren Neubauprojekten die Anforderungen an einen geeigneten Umgang mit Regenwasser berücksichtigt und entsprechende Anlagen in den Untergrund eingebracht.
In Weidenpesch z. B. wurden neun Rigolen eingebaut, von denen fünf eine Regenwasservorreinigung ermöglichen. Insgesamt können dort 1.410 Kubikmeter Regenwasser aufgenommen werden. Hiervon stehen 650 m3 als Löschwasser im Rahmen des Brandschutzes zur Verfügung. Aus einem weiteren Behältnis werden 160 m3 für die Waschanlage der Stadtbahnen genutzt.

 

Innenansicht der Stadtbahnwaschanlage

Sedum-Pflanzen bilden das Grüngleis der Stadtbahn-Linie 1 in Junkersdorf

Biodiversität und Flächenschonung

Die Gesamtfläche der KVB ist zu etwa 62 Prozent versiegelt.
Die restlichen knapp 38 Prozent stellen naturnahe Flächen dar.
Das sind zum Beispiel begrünte Dächer auf der Unternehmenszentrale in Braunsfeld und Grün- und Gehölzflächen am Rande der Betriebshöfe. Die KVB fühlt sich dem Konzept „Grün hoch drei“ der Stadt Köln verpflichtet. Dort, wo dies möglich ist, werden Dächer und Fassaden begrünt und die Versiegelung auf Betriebsgeländen auf das notwendige Maß begrenzt. So werden auf dem neuen Betriebshof Porz sieben Dächer mit insgesamt 3.735 m2 begrünt. Zudem werden neun Fassaden von vier Gebäuden mit insgesamt 540 m2 begrünt.
Insgesamt 6,8 Kilometer Gleis im Schienennetz der KVB sind inzwischen begrünt. Das Grüngleis kann durch Rasen, aber auch durch Sedum gebildet werden.

 

Bild der KVB-App auf dem Mobiltelefon

Zahlreiche Beiträge im KVB-Blog behandeln Themen des Klima- und Umweltschutzes

Vorbild durch aktive Kommunikation

Die KVB nutzt zahlreiche Instrumente zur Information und Kommunikation. In allen Medien finden die Themen des Klima- und Umweltschutzes kontinuierlich Eingang. Das Unternehmen unterrichtet damit seine Fahrgäste über aktuelle Projekte und Hintergründe. Genauso wichtig ist aber auch, die weiteren Gruppen aus der Lokalpolitik, örtlicher und regionaler Wirtschaft, Verwaltungen und die Belegschaft zu informieren. Hiermit ist eine Vorbildfunktion verbunden. Die KVB zeigt damit, dass die Antriebswende, die Nutzbarkeit des Umweltverbundes etc. funktionieren. So ist z. B. im KVB-Blog im Mai 2022 der 150. Beitrag erschienen. Alleine zehn Beiträge befassten sich mit dem E-Bus-Gesamtprojekt. Weitere Beiträge behandelten die Luftreinhaltung, Weltklimakonferenz, Gleisbegrünung, das Kurvenquietschen etc. Rund ein Sechstel aller Beiträge beinhalten im Schwerpunkt Themen des Klima- und Umweltschutzes.
 
EMAS – Eco-Management and Audit-Scheme

Seit 1995 können sich Unternehmen freiwillig nach dem Standard EMAS prüfen lassen. Basis hierfür ist die Umwelt-Audit-Verordnung der EU – Verordnung EWG Nr. 1836/93. Zunächst stand EMAS nur Unternehmen des produzierenden Gewerbes offen, seit 1998 ist dieses Audit-System auch durch Verkehrsunternehmen nutzbar. Ziel von EMAS ist die kontinuierliche Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes auf betrieblicher Basis.

Die KVB lässt sich seit 1998 nach EMAS auditieren und ist damit eines der ersten Verkehrsunternehmen, das diesem hohen europäischen Standard folgt. Auch wenn die Teilnahme freiwillig ist, so erfolgt die Umsetzung nach einem festgelegten Prüfungssystem.
 
Bilder: Christoph Seelbach, Stephan Anemüller und bildschön
 
Wer Interesse an weiteren Beiträgen hat, findet sie hier:
 
Lastenrad: Das KVB-Rad bekommt eine Schwester
Drei Neue rechts des Rheins: Porträt der Buslinien 150, 153 und 159
Treffpunkt Weiden: Die E-Bus-Linien 141, 145 und 149 im Porträt
Neue Heimat für 150 E-Busse in Porz
Grüne Gleise für Köln
Stadtbahn macht Pkw zu Klimaschützern
Smart City KVB: KVB macht Klimaschutz zur runden Sache
KVB nachhaltig und zukunftsfähig

31 Kommentare

  • 9€_Ticket_User

    Repariert mal lieber die Klimaanlagen in den Bahnen weil ansonsten werden wohl viele wieder Autofahren wenns so an Komfort mangelt. Begrünte Dächer und Gleise sind ja schön und gut aber der Komfort von den Fahrgästen sollte an erster Stelle stehen. Für das Geld mit dem man diese begrünten Dächer gebaut hat, hätte man doch locker neue Klimaanlagen in Bahnen einbauen können wo dies möglich ist. Genauso mit USB-Steckdosen oder W-Lan.
    Dafür ist immer kein Geld da. Aber für begrünte Dächer und Gleise dann schon. Was haben die Fahrgäste eigentlich davon? Niemanden interessierts, ob das Gleis jetzt begrünt ist oder nicht. Aber ob die Bahn mit der man fährt innen wohltemperiert ist spielt schon eine Rolle.

    • FritzLakritz

      Ganzjährige Initiativen für mehr Klimaschutz mit fehlenden Klimaanlage vergleichen. Herr lass Hirn regnen.

      • 9€_Ticket_User

        Darf man etwa keine Klimaanlagen beim ÖPNV erwarten weil Klimaschutzprojekte ja viel wichtiger sind als der Komfort für die Fahrgäste? Toll das ich beim Warten auf die Bahn auf ein begrüntes Gleis starren kann und ein gutes Gewissen habe das ich die Umwelt schone weil ich ja mit der Bahn fahre. Das bringt mir aber auch nix mehr wenn ich dann einsteige und es in der Bahn unerträglich heiß ist.

        Man kann ja alle diese Projekte gerne umsetzen sobald alle Bahnen Klimatisiert sind und alles reibungslos funktioniert. Mich wunderts nur das scheinbar kein Geld da ist für Klimaanlagen oder andere Komfortfeatures aber teure Klimaschutzprojekte gehen dann trotzdem.

      • B80d_fan

        Warum sind diese Arbeitsfahrzeuge (https://blog.kvb-koeln.de/kvb-in-gelb-hochmodernes-transportsystem-fuer-einen-optimierten-bahnbau) dann keine Akkuwagen oder zummindest „Hybridfahrzeuge“ welche auch mit einem Stromabnehmer fahren können und nur wenn kein Strom da ist mit dem Dieselgenerator fahren?

        Wenn die vom Betriebshof zum Einsatzort fahren könnten die ja auf der Anfahrtsstrecke elektrisch fahren wie eine normale Bahn und nur am Einsatzort dann mit dem Dieselgenerator.

        Oder gleich Akkuloks nutzen die könnten ja genauso dort wo es Strom gibt über die Oberleitung fahren und gleichzeitig dabei die Akkus laden. Am Einsatzort wird dann mit den Akkus gefahren.

        Warum hat man da nicht an solche Lösungen gedacht vor allem Akkubetrieb würde unterirdisch ja viel mehr sinn machen als Abgase im Tunnel. Wird man die Arbeitswagen vielleicht zukünftig umrüsten?

        Laut Stadtbahnkoeln.de gab es auch mal eine Zweikraftlok 6202 (konnte mit Oberleitung oder Dieselgenerator fahren https://stadtbahnkoeln.de/index.php/historisches/ehemalige-sonderfahrzeuge/wagen-6202) aber die wurde wohl 2018 aufgrund des Alters verschrottet.
        Auch gibts wohl immer noch die Akkulok 6304 welche 1943 gebaut wurde (https://stadtbahnkoeln.de/index.php/sonderfahrzeuge/wagen-6304)
        Also wurde auch schon damals mit neuen Technologien bei den Arbeitsfahrzeugen experimentiert warum hat man das nicht weitervervolgt und wieder Dieselfahrzeuge beschafft?

        • Ich mache mich mal bei den Kollegen schlau und melde mich, wenn ich mehr weiß 😊 VG Carola

        • Hallo nochmal,
          als das Projekt konzipiert und die Fahrzeuge bestellt wurden, gab es noch keine erprobten E-Fahrzeuge dieser Art. Wir sind als KVB darauf angewiesen, mit diesen Fahrzeugen jederzeit schnell und zuverlässig im Schienennetz unterwegs zu sein. Wagnisse konnten deshalb nicht eingegangen werden. Die Abgastechnik ist aber so gut, dass mit diesen Dieselfahrzeugen auch in den U-Bahn-Tunneln gefahren werden darf.

          Ob die Fahrzeuge umgerüstet werden können, weiß ich nicht. Vermutlich wäre das aber mit sehr großem Aufwand und in jedem Fall mit einem erneuten Zulassungsverfahren verbunden. Zu bedenken ist auch, dass die Akkus in ihrer Größe und damit auch in ihrem Gewicht an der notwendige Antriebsleistung bemessen werden müssen. Bei Fahrzeugen, die erhebliche Gewichte tragen und im Zugverband bewegen müssen, kommen nur große Akkus in Frage – zumal die dann ja auch bei den Arbeitseinsätzen selbst gefordert werden. Damit wären wir dann schnell bei Gesamtgewichten, die die Zulassung zum Befahren von Brücken unmöglich machen würden. Wenn die Fahrzeuge einmal ausgemustert werden, wird man sich die zur Verfügung stehende Technik erneut ansehen. In der Entwicklung der Akkus geht der Trend hin zu leistungsstärkeren und zugleich kleineren (leichteren) Akkus. Das kann bedeuten, dass die technisch-betrieblichen Bedingungen dann mit E-Fahrzeugen erfüllt werden können.

          Beim Einsatz von Stromabnehmern (Pantografen) bei solchen Fahrzeugen ist zu beachten, dass die Gleiskraftwagen (das sind die beiden Fahrzeuge, die angetrieben werden und die weiteren Wagen ziehen) sowohl eigene Lasten tragen (also nicht nur als Zugmaschinen funktionieren), als auch mit einem Schwenkarm zur Ver- und Entladung von Materialien ausgestattet sind. Diese Schwenkarme dürfen nicht in Konflikt mit Pantografen geraten. Diese Randbedingung wird die Konstruktion von Fahrzeugen beeinflussen, die mit Strom aus der Oberleitung versorgt werden.

          VG Carola

          • Zugfan_Cologne_HBF

            Es gibt sie doch die Akkuloks (schon seit etwas längerer Zeit) unter anderem In München https://www.u-bahn-muenchen.de/fahrzeuge/arbeitsfahrzeuge/akkuloks/

            und auch in Berlin
            http://www.berliner-verkehrsseiten.de/u-bahn/Fahrzeuge/Sfz/Arbeitslokomotiven/body_arbeitslokomotiven.html

            Tausend mal besser als diese Dieselfahrzeuge, die ja immer noch Co2 in den Tunnel pusten da können auch Filter nix dran ändern. Finde die Idee mit Dieselfahrzeugen im Tunnel sowieso totalen schwachsinn.

            Das mit den Phantografen ist kein Problem, bei der DB gibts auch Arbeitswagen für die Oblerleitung mit Platformen und Kränen die ebenfalls Phantografen haben.

            Die Akkuloks könnte man ja dann auch mit Ökostrom laden und dann wären sie auch Co2-neutral.
            Finde diese Roebl-Dieselfahrzeuge auch nicht mehr zeitgemäß, 2018 ist ja noch nicht so lange her schon da hätte man die eigentlich nicht mehr kaufen sollen wegen dem Treibhausgas-Ausstoß.

            Auch schwach von dieser Roebl-Firma das die nicht mal Akkubetriebene Fahrzeuge im Angebot haben.
            Man hatte ja 2016 die ersten Elektrobusse in Köln gekauft und dann beschlossen, die gesamte Busflotte bis 2030 zu elektrifizieren, was ja auch richtig ist. Aber wieso kauft man dann 2018 so Diesel Arbeitswagen wenns doch Akkuloks gibt?
            Am besten diese Dieseldinger verkaufen und durch Akkuloks ersetzen. Ist auch günstiger da man ja z.B. den Strom aus den Solaranlagen nutzen könnte um die zu laden statt den zurzeit sehr teuren Diesel zu kaufen.

  • Ciatrofan_01

    Werden dann jetzt bis 2030 auch ALLE Dieselbusse der Schillinggruppe durch Elektrobusse ersetzt? Werden die dann auch alle von VDL sein oder auch von Mercedes oder MAN?
    Was ist mit den Dienstwagen und Werkstattfahrzeugen werden die auch durch Elektrovarianten ersetzt wäre mal nice das zu wissen.

    PS Was wurde eigentlich aus dem Lions City G Electric Elektrobus Test auf der Linie 127? Gibts da jetzt evtl. Pläne auch dieses Modell anzuschaffen oder wird bei den Elektrobussen weiterhin nur auf VDL gesetzt?

    • Bezüglich der Subunternehmer kann ich keine Aussage treffen. Da fragst du am besten direkt dort nach. Unsere Dienstwagen sind teilweise schon mit E-Antrieb 😉 Das wird sukzessive weitergeführt.
      Wir können ja nicht einfach planen, einen Bus anzuschaffen. Das erfolgt immer über Ausschreibungen. Derzeitiger Lieferant ist VDL. VG Carola

  • Barrierefreiheit

    Tolle Klimaprojekte nur leider sind trotzdem noch immer viele Stationen nicht komplett Barrierefrei.
    z.B. am Reichensperger Platz gibts gar keinen Aufzug oder eine Rolltreppe nach unten zum Bahnsteig und dann muss man auch noch über Trittstufen in die Bahn steigen. Genauso bei der Nußbaumer Str. und einigen anderen Stationen dort muss man ebenfalls über Trittstufen einsteigen.

    Finde das Barrierefreiheit erstmal wichtiger ist als diese Projekte wie Begrünte Dächer und Gleise oder Solaranlagen. Das kann man ja meiner Meinug nach alles machen aber zuerst sollte man das Geld lieber in den Barrierefreien Ausbau der Stationen investieren. Diese ganzen Klimaprojekte haben locker Millionen gekostet dafür wird dann schnell Geld lockergemacht aber nicht für Barrierefreiheit?

    Typisch Grüne Politiker die denken auch alle Fahrgäste sind jung und können Treppen steigen obwohl es sehr viel Mobilitätseingeschränkte Personen gibt.

    • Es ist schon sehr viel in dieser Hinsicht passiert. Bereits 90 % unserer Stadtbahnhaltestellen in Köln sind barrierefrei. In NRW liegt der Durchschnitt da nur bei 70 %. Nichtsdestotrotz ist das ein längerer Prozess, die Umbauten teils aufwändig, teuer und zeitintensiv. Wenn es dich interessiert, empfehle ich dir diesen Artikel aus unserem Blog: https://blog.kvb-koeln.de/barrierefreiheit-wie-bus-und-bahn-erreichbar-werden.
      Gerade die Haltestellen am Gürtel können nicht so leicht umgebaut werden, weil viele Haltestellen sehr schmal sind und es dort viele alte Bäume gibt. Im Rahmen einer sogenannten Prioritätenliste, die die Stadt Köln gemeinsam mit uns und den Senioren- und Behindertenverbänden erarbeitet hat, wurde festgelegt, in welcher Reihenfolge die noch nicht barrierefreien Haltestellen umgebaut werden. Als nächstes ist der Barbarossaplatz dran. Wann genau der Umbau aller Haltestellen am Gürtel erfolgt sein wird, können wir derzeit leider noch nicht sagen.
      VG Carola

  • Margot Hoffmann

    Die KVB hat hier am Hermeskeiler Platz in Sülz eine große Baustelle mit Flachdächern. Es wäre doch sinnvoll diese Dächer zu begrünen und/oder mit Solarflächen auszustatten. Ist das geplant ?

  • Busspotter_Porz

    Hallo ich war letzte Woche beim Elektrobusbetriebshof in Porz schauen, der ja zurzeit noch gebaut wird und habe einige Fragen.
    Es stehen ja schon ein paar Gebäude laut dem Plan online hauptsächlich Trafo und andere Technikgebäude. Außerdem sind schon Fundamente (vermutlich) für die Lademasten zu sehen.
    Könntet ihr mal ein Video und/oder Artikel zu der Baustelle machen wo der Stand gezeigt wird und der Zeitplan genau erklärt wird was als nächstes geplan ist und ob auch wirklich Mitte 2023 die ersten Busse kommen werden?
    Werden die Busse dann auch mit Solarstrom geladen und kommen dann auch die ersten Elektrobusse (VDLs) auf den Linien in Porz auch ab 2023? Welche Linien werden es genau sein?

    • Guten Morgen,
      ja, die ersten E-Busse finden dann in Porz ihre Heimat. Die KVB verwendet ausschließlich Ökostrom aus Sonne, Wind und Wasser, so dass auch diese E-Busse mit Ökostrom geladen werden. Zu den nächsten Linien, die auf E-Mobilität umgestellt werden, zählen u. a. die Linien 151 und 152.
      VG Carola

  • K.

    Die 126, 133,141,145,149,150,153,159 werden ja fast nur mit E-Bussen betrieben.
    Welche Linien werden in diesem Jahr, nächstes Jahr auch noch umgestellt?
    Vieleicht Linien die nur von euch zu Stoßzeiten betrieben werden (134,171,172,173,179…)
    LG

  • B80d_fan

    Ich finde diese neuen Werbungen https://live.staticflickr.com/65535/52369396629_b84b9a76ab_b.jpg auf den Fenstern bei den K4000ern und K4500ern ja echt billig und nicht wirklich schön. Über die Sprüche lässt sich ja streiten aber warum muss man das auf die Fenster machen? Wieso nicht einfach da wo keine Fenster sind? Das stört wenn man rausschauen will und sieht von Innen nicht toll aus.
    Wenn dann sollte man schon schöne Vollwerbungen wie die für das Museum in Thielenbruch machen (auf dem Wagen 5146 https://stadtbahnkoeln.de/index.php/hochflurstadtbahn/serie-5000/wagen-5146)
    Hoffe das diese Spruch-Werbungen nur vorrübergehend sind und nicht jetzt alle Bahnen das bekommen. Da sieht die Standartlackierung ohne diese „Decals“ ja viel besser aus. Bitte nicht die HF6 mit damit bekleben. Das würde diese schönen Wagen echt hässlicher machen. Und die B80d sowie B100s sind auch so schon schön genug.
    Finde auch das man keine so komischen Sprüche auf der Bahn braucht, saubere und gut gpflegte Fahrzeuge bringen da echt mehr als jeder Spruch.

    • Schade, dass dir die Werbung nicht gefällt. Die Werbung fällt einfach auf Augenhöhe besser auf, als auf den anderen Flächen, daher haben wir die Fenster auch genutzt. Der Lichteinfall wird durch die Werbung nicht beeinflusst und es ist auch trotzdem noch gut möglich aus dem Fenster zu gucken.
      Gruß
      Markus

      • Trainspotter_Koeln_HBF

        Ich finde diese Werbung auch eher so naja…
        Hätte man nicht wirklich gebraucht, aber wenns ja nur vorrübergehend ist kommt das ja (zum Glück) irgendwann wieder weg.

        Die Idee ist ja ganz nett aber irgendwie erinnert mich das doch wirklich sehr an die grünen Streifen auf den ICEs, welche die DB 2019 zusammen mit dem Spruch „Deutschlands schnellster Klimaschützer“ auf die ICEs aufgeklebt hat. Das ganze kam nicht wirklich gut rüber und wirkte eher lächerlich und erzwungen statt irgendwie positiv.
        Finde das diese KVB-Werbung mit diesen komischen Sprüchen ähnlich erzwungen und lächerlich wirkt, als wolle man unbedingt irgendein Statement abgeben. Das Geld dafür hätte man (wie auch bei den ICEs mit grünem Streifen) besser in andere Dinge investiert und sich diese Werbung gespart.
        Fenster bekleben finde ich übrigens auch nicht gerade toll. Mag sein das es auf Blickhöhe ist, aber schöner wirds dadurch nicht.

    • Tramspotter_Cologne

      Ich finde diese Werbung ebenfalls nicht schön und hoffe das es bald wieder wegkommt, wer braucht schon diese lächerlichen Sprüche?
      Das wird ja jetzt auch auf die K5000er gemacht 🙁
      Finde die Bahnen ohne diese Aufkleber viel besser und neutraler ohne irgendwelche Statements.
      Wenn das jetzt auf alle Bahnen kommt, finde ich das wirklich nicht gut und es sollte wenn überhaupt dann nur auf ein paar wenigen Bahnen sein und nicht überall.
      Für mich als Spotter stören diese Werbungen echt auf den Bildern, es passt einfach nicht zu den Farben der Bahn und fügt sich optisch nicht wirklich in das Gesamtbild des Fahrzeuges ein.
      Warum nicht sowas wie z.B. die Karnevalslackierung bei einer BR423 der S-Bahn Köln machen, eine Bahn mit einer wirklich schön gestalteten Vollwerbung statt ganz viele billige Beschriftungen?

      • Omsi2_Fan01

        Man kann ja so Werbungen machen mit Sprüchen die gerne auch mal ein wenig politisch angehaucht sind aber dann halt nicht einfach auf gefühlt jede Bahn weils dann auch keinen Überaschungseffekt mehr gibt und es nicht mehr gut
        wirkt.

  • o405 _Fan

    Stimmt es das die 2 VDL Citea Elektro Prototypen welche 2016 die ersten Elektrobusse waren verschrottet wurden? Habe gehört das es wegen den Akkus ist weil die Defekt seien und sich der Austausch nicht mehr Lohnt.
    Wenn das stimmt ist das nicht sehr Nachhaltig.
    Nur knapp 6 Jahre ist halt schon echt wenig für einen Bus. Hoffentlich halten die neuen Elektrobusse länger weil es sich dor gar nicht lohnt alle 10 Jahre neue Busse zu kaufen.

    • Guten Morgen,
      unsere ersten E-Busse sind nicht verschrottet worden. Aber es gibt Anpassungsbedarf bei den Batterien. Diese Prototypen sind ja Handarbeit und in vielen Systemen, Bauteilgruppen und Bauteilen neue Technik, die nur in der täglichen Praxis ausgereift werden kann. Somit kann es nicht verwundern, wenn nicht alles für die beabsichtige Dauer funktioniert und auch mal grundlegend nachbesteuert werden muss. Wir gehen aber davon aus, dass die Busse bald wieder fahren werden.
      VG Carola

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